So mancher Spieler wird es schon bemerkt haben. Wer bei einer Marke der GVC Holdings mit PayPal einzahlen möchte, findet die Option nicht mehr. Betroffen sind davon alle Nutzer aus Deutschland. Zur GVC gehören Marken wie bwin, PartyPoker, Ladbrokes, der CasinoClub, Sportingbet und viele weitere.
In einer Mitteilung an seine deutschen Spieler, erklärte die GVC Holdings, dass PayPal ab dem 19. Dezember nicht mehr verfügbar sei. Konkret sollen die Zahlungsmethode nur bei allen Casino-Produkten entfernt worden sein. Und alle Multiplattformen, welche Sportwetten, Casino und mehr anbieten, fallen ebenso unter diese Entscheidung.
Eine fundierte Antwort bleibt das britische Glücksspielunternehmen seinen Spielern jedoch schuldig. Insbesondere weil es nur deutsche Nutzer betrifft. Zufällig fiel dieser Beschluss mit Sicherheit nicht. Vermutlich hängt dies mit der weiterhin komplizierten Gesetzgebung zusammen.
Deutschland stellt für GVC den unbestritten größten Absatzmarkt für seine Glücksspielprodukte dar. Im dritten Quartal hat hier allein das Wachstum um 30 Prozent zugelegt. Demnach ist es nachvollziehbar, wenn man hier jedwedem Ärger von vornherein aus dem Weg gehen möchte. Gerade nachdem man bwin in 2016 übernahm - der wohl bekanntesten Marke auf dem deutschen Markt.
GVC CEO Kenny Alexander rechnet fest mit einer sinnvollen Regulierung, welche in einer Marktöffnung mündet. Sein Optimismus in allen Ehren, aber die deutsche Regierung versucht seit mehr als sechs Jahren eine praxisnahe Gesetzgebung auf die Beine zu stellen.
In 2012 begann man den Glücksspielstaatsvertrag umzusetzen. Dieser sah eine Lizensierung von 20 Sportwettenanbietern vor. Online Casinos, Poker, Lotto & Co blieben weiterhin verboten. Kurz vor der Vergabe scheiterte alles aufgrund diverser Gerichtsverfahren durch die unterlegenen Bewerber.
Es folgten mehrere Änderungen, zuletzt eine neue Version in 2017. Doch statt die groben Mängel zu beseitigen, gab es nur Schönheitsreparaturen. Bspw. hoben die Minister das Limit von 20 auf 40 Lizenznehmer an. Eine Idee, wie sie nur von der deutschen Regierung kommen kann. Während man weiterhin die grundlegenden Vorschläge der EU-Kommission ignoriert. Diese sieht eine großzügige Marktöffnung unter strengen Rahmenbedingungen vor.