Ladbrokes hat sich auf eine Schadensersatzzahlung von knapp einer Million Pfund eingelassen. Ein Spielsüchtiger nutzte die Services des Unternehmens. Nachdem seine eigenen finanziellen Mittel zur Neige gingen, bediente er sich bei anderen. Im Klartext: Er stahl das Geld! Ladbrokes erklärte sich zu Ausgleichszahlungen bereit, sofern die Geschädigten keine Anzeige bei den Regulierungsbehörden stellen.
Von einem britischen Unternehmer initiiert, entstand für diesen ein Teufelskreis. Sein Immobiliengeschäft in Dubai gehört der Geschichte an. Um seine Spielsucht zu finanzieren, zapfte er die Geldquellen seiner Kunden an. Pro Tag soll er bis zu 60.000 Pfund verspielt haben. Als fünf seiner Kunden dies bemerkten, reichten sie Beschwerde bei Ladbrokes ein. Schließlich akzeptierte der Buchmacher die Gelder. Umgerechnet 1,1 Millionen Euro wird das Unternehmen nun an die Geschädigten zurückzahlen.
Bekannt wurde der Fall durch die britische Tageszeitung „The Guardian“. Diese erhielt Einblick in die Vergleichsvereinbarung. Dort steht geschrieben, dass die Betroffenen auf eine Beschwerde bei den Regulierungsbehörden verzichten, sollten sie das Geld annehmen. Jedoch ist die britische Gambling Commission sehr deutlich, wenn es um solche Vorfälle geht.
So schrieb die Gambling Commission eine kurze Notiz an die genannte Tageszeitung. Man werde den Fall untersuchen, da man „klare Erwartungen an alle Lizenzinhaber“ stellt. „Wir erwarten von ihnen, mit uns in einer offenen und kooperativen Art zusammenzuarbeiten. Das schließt die Notwendigkeit ein, uns über alles zu informieren, was wir erwartungsgemäß wissen wollen.“
Auch der spielsüchtige Unternehmer meldete sich beim „Guardian“ zu Wort. Er reichte exklusives Foto- und Textmaterial ein. Sie verdeutlichen das Ausmaß seiner Taten und das Ladbrokes ihn als Premiumkunden bediente. Er bekam so manchen Flug zu Sportereignissen und weitere Annehmlichkeiten bezahlt.