Anders Holmgren, CEO der Cherry AB, muss sich einer Untersuchung der schwedischen Economic Crime Authority (ECA) unterziehen. Er wird des Insiderhandels bezichtigt, den es ihm nun nachzuweisen gilt. Die Medien berichteten am Dienstag darüber. Die Glücksspielfirma bestätigte auch, dass Herr Holmgren verhaftet wurde. In der Zwischenzeit wird Chairman Gunnar Lind die Geschicke an vorderster Front leiten.
Die ECA verschaffte sich Zutritt zum Hauptquartier der Cherry AB und nahm am Dienstag alle relevanten Informationen mit. Nun werden diese Daten analysiert und in Erkenntnisse geformt.
Aufmerksam wurde die Behörde nachdem die Medien über den Zukauf von Unternehmensanteilen durch Holmgren berichteten. Für 12 Millionen Schwedische Kronen (SEK) erwarb er im März viele Aktien seiner Firma. Als CEO weiß er über die bevorstehenden Veränderung Bescheid. Folglich kann er zum richtigen Zeitpunkt Aktien einkaufen, bevor die Öffentlichkeit davon Kenntnis erhält.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte er bis zu sechs Jahren im Gefängnis verbringen. Erst im Januar 2017 trat Anders Holmgren sein Amt als Acting Chief Executive und Präsident bei Cherry an. Im Februar stieg er dann zum CEO auf.
Durch die Übernahme der Marke ComeOn, senkte Cherry AB seine Erwartungen für das dritte Quartal 2017. Die Gewinne sollten nicht mehr 580 Millionen, sondern nur noch 400 Millionen SEK betragen. Allerdings schaffte es Cherry dann doch noch die Erwartungen für das vergangene Jahr zu übertreffen.
Holmgren kaufte sich im März Unternehmensanteile im Wer von 12 Millionen SEK ein. Kurz darauf gab es den positiven Bericht zum besser als erwarteten Jahresabschluss 2017. Weshalb die ECA vermutlich ihre Untersuchung einleitete. Holmgren könnte sich wegen Insiderinformationen einen unfairen Vorteil verschafft haben.
Cherry erklärte, dass man in vollem Umfang mit den Behörden zusammenarbeiten werde. Dabei ging das Unternehmen nicht darauf ein, ob sich die Probleme auf einen möglichen Insiderhandel beziehen oder nicht.
Vorerst kann sich Holmgren mit David Baazov, dem Ex-CEO von Amaya/Stars Group, die Hand reichen. Auch dieser befindet sich in einem ähnlichen Gerichtsverfahren zwecks Insiderhandels.