Am vergangenen Wochenende sonnten sich die meisten von uns und legten die Füße am Grill hoch. Doch die Stars Group war fleißig und konnte einen Mega-Deal abschließen. Für schlappe 4,7 Milliarden Euro übernahm das kanadische Unternehmen die britische Sky Betting & Gaming. Am Samstag wurden die vertraglichen Bedingungen geregelt und es fand die Unterzeichnung statt.
Damit besitzt die Stars Group nun die teuerste Aktie im Online-Glücksspielsektor. Hierfür zahlt das kanadische Unternehmen zunächst 3,6 Milliarden Dollar in bar und mit eigenen Aktien. Zuvor gelang es der Gruppe bis zu 6,9 Milliarden abzusichern. Die verbliebene Differenz dient zur Tilgung jener Schulden, welche bei Sky Betting & Gaming noch offen sind. Parallel dazu muss die Stars Group noch einige Altlasten bezahlen.
In 2014 erwarb das damalige Unternehmen Amaya den Giganten PokerStars. 2017 erfolgte die Umbenennung zur „The Stars Group“ und Online Poker erzielte knappe zwei Drittel des Umsatzes. Doppelte Gewinne brachten 259 Millionen Dollar ein.
Doch jetzt steigt man mit Sky Betting & Gaming in eine andere Sparte so richtig ein. PokerStars bzw. BetStars bietet seit geraumer Zeit Sportwetten an. Aber mit diesem Zukauf sollten die Einkünfte aus Sportwetten und Casinospielen etwa 60 Prozent ausmachen. Mit starkem Fokus auf Europa und nun vor allem Großbritannien. Nebenbei versucht The Stars Group auch in die USA zu expandieren. In Indien gelang bereits der erste Schritt durch die Kooperation mit einem lokalen Partner.
UK galt schon länger als wichtiger Markt für die Geschäftserweiterung. Vor einigen Jahren wollte man William Hill aufkaufen, doch die Besitzer lehnten ab. Vor wenigen Wochen kaufte sich die Stars Group jedoch zu einer Mehrheit bei CrownBet ein. Dort versucht man gerade die Tochtergesellschaft von William Hill zu übernehmen. Für weitere 560 Millionen ist die Stars Group damit auf bestem Wege in Australien den dritten Rang einzunehmen.