Während sich das europäische Festland nur wenig mit Bitcoin & Co anfreunden kann, zeigt sich Malta offener. Künftig sollen hier lizensierte Glücksspielanbieter auch Kryptowährungen akzeptieren dürfen. So geht es aus einem neuen Bericht der Malta Gaming Authority (MGA) hervor.
Die zuständige Behörde scheint sich bereits sehr intensiv mit Kryptowährungen auseinander gesetzt zu haben. Im Dokument listet man die Vorteile und Risiken der Technologien auf. Angedacht ist eine „Testumgebung“ (Sandbox Environment), um die neuen Zahlungsmittel in der Praxis zu prüfen. Daraus gewonnene Erkenntnisse sollen in die Rahmenbedingungen für die „Distributed-Ledger-Technologien“ fließen. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll es schon beginnen. Nach einem erfolgreichen Testlauf würden die Glücksspiel-Lizenzen um entsprechende Passagen erweitert werden.
Malta setzt damit ein wichtiges Zeichen. Erstens sitzen hier sehr viele Glücksspielanbieter und zweitens dürfen diese damit in den meisten europäischen Märkten tätig werden. Mit der Offenheit gegenüber Bitcoin & Co, erweist sich Malta als Blockchain-Pionier der Branche. Die Regierung unter Ministerpräsident Joseph Muscat fördert schon seit geraumer Zeit diese Technologie. Blockchain fungiert bspw. als Basis für die Gesundheitsregister sowie Landregister. Für die Blockchain & Bitcoin Conference entschieden sich die Veranstalter im Dezember dazu, Malta als Standort zu wählen.
Die MGA prüft Glücksspiel-Bewerber, kontrolliert die Einhaltung der Lizenzbestimmungen und prüft neue Möglichkeiten. Ministerpräsident Muscat begrüßt die Kryptowährungen in vollem Umfang. Für ihn stellen sie die Zahlungsmittel der Zukunft dar.
Die hinter Bitcoin & Co stehende Blockchain-Technologie ist außerdem für Casinos interessant. Betreiber sollen während der angedachten Testphase ihre Spiele, teilweise oder vollständig, mit der Blockchain hosten. Für viele stellt sie die beste Möglichkeit für Transparenz und Fairness dar. Insgesamt ließe sich mit der Blockchain und sogenannten „Smart Contracts“ für mehr Sicherheit sorgen. Was schlussendlich den Spielern zugutekommt.
Für dieses umfangreiche Vorhaben soll sich Malta beratenden Beistand aus Wien geholt haben. Das Start-Up „Hero“ hat sich mit seinem ICO auf eSport-Events spezialisiert. Künftig wird man in diesem Zusammenhang wohl öfter vom „HEROcoin“ lesen.