Über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erschien ein neuer Bericht zum Thema Online Glücksspiel und dessen Suchtgefahren. Daraus geht hervor, dass rund 725.000 Menschen momentan virtuelle Glücksspiele nutzen. (Vermutlich eine Kombination aus Spielgeld- und Echtgeldangeboten)
In der Repräsentativbefragung fanden die Forscher verschiedene Aspekte heraus. Wie schon lange bekannt, verfallen vor allem Jugendliche und junge Erwachsene dieser Unterhaltungsform. Zwischen 12 bis 17 Jahren liegt die Beteiligung bei 22,4 Prozent. Junge Erwachsene bis 25 Jahren erzielten 14,9 Prozent. Damit scheinen Online Glücksspiele vor allem unsere frühen Generationen anzulocken.
Das BZgA spricht hier von einer exzessiven Nutzung, welche Spielsucht und soziale Probleme zur Folge haben könnte. Marlene Mortler arbeitet als Drogenbeauftragte für die deutsche Bundesregierung. Sie meint dazu:
„Aufgrund der rasanten digitalen Entwicklung und des ständig wachsenden Angebotes im Netz müssen Kinder und Jugendliche umfassender geschützt werden!“ Dabei verwendet sie die altbekannten Floskeln wie „Jugendschutz stärken“ und „rechtliche Rahmenbedingungen festlegen“. Positiv ist, dass Frau Mortler auch eine endgültige und schnelle Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags fordert. Dieser hängt, wie wir alle wissen, seit mehr als fünf Jahren in der Luft.
„Der Zugang zu Online-Computerspielen und Online-Glücksspielen ist insbesondere über mobile Endgeräte praktisch immer und überall verfügbar. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass die Grenze zwischen Online-Computerspielen und Online-Glücksspielen, bei denen der Zufall über Geldgewinne und -verluste entscheidet, verschwimmt“, meint Frau Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Sie verlangt deswegen eine bessere Aufklärung, wann für Jugendliche der Wechsel vom unterhaltenden Spiel zum Glücksspiel erfolgt. (Passendes Thema dazu: Lootboxen in Videospielen)
In diesem Zusammenhang existiert seit geraumer Zeit eine Plattform der BZgA, welche sich check-dein-spiel.de nennt. Sie listet diverse Angebote im Netz auf und erklärt die möglichen Risiken dazu. Es besteht die Option für einen Selbsttest, um sein Glücksspielverhalten einschätzen zu lassen.
Ansonsten stellt die BZgA noch eine kostenfreie Telefonberatung bereit. Für bereits Spielsüchtige und Angehörige welche diesbezüglich Rat suchen.