Die University of British Columbia besitzt eine Abteilung für Glücksspielforschung. Diese befasste sich in den letzten Wochen mit dem Phänomen der Lootboxen. Die daraus resultierenden Studienergebnisse rücken die virtuellen Schatzkisten in ein neues Licht. So wollen die Wissenschaftler den Einfluss der Lootboxen auf das Spielverhalten festgestellt haben. Außerdem gaben viele Teilnehmer der Umfrage an, die Truhen bewusst als Glücksspiel wahrzunehmen.
Das Gaming und Gambling nahe beieinander liegen, das wissen wir nicht erst seit gestern. An dieser Studie nahmen 257 Gamer teil. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten lebt in den USA, bei den anderen handelte es sich um Bachelorstudenten der genannten Universität in Kanada.
Zur Befragung wurden die Kriterien vom „Internet Gaming Disorder Test“ (IGD-20) herangezogen. Diesen entwickelte Halley M. Pontes im Jahr 2014. Mit ihm kann problematisches Spielverhalten von Gamern aufgedeckt werden, heißt es. Die 20 gestellten Fragen sind miteinander verwoben, um ein gutes Gesamtbild des Befragten zu erstellen. Dabei kommen auch Themen wie Entzugserscheinungen und emotionale Beeinflussung auf. Ebenso muss der Spieler seine eigene Abhängigkeit einschätzen.
Um die Auswirkungen von Lootboxen noch besser analysieren zu können, zogen die Forscher noch zwei andere Suchttests heran. Die da heißen „Problem Gambling Severity Index“ (PGSI) und „Gambling Related Cognition Scale“ (GRCS).
Auf diese Weise fand Gabriel sowie sein Team heraus, wie sehr sich Gaming und Gambling in gewissen Aspekten ähneln. Mit zunehmender „Investition“ in die Lootboxen, schienen die Nutzer mehr Tendenz zur Spielsucht zu zeigen.
Ein Großteil der Befragten hat laut der Studie schon mindestens eine Lootbox gekauft. Wobei etwa die Hälfte für fiktives Geld zu haben war. 68,1% der Erwachsenen erkannte die Schatzkisten ganz klar als Glücksspiel an. Die Studenten gaben dies sogar mit 86,2% an.
Ein interessantes Ergebnis, da der Glücksspiel-Faktor von vielen Herstellern immer noch kleingeredet wird. Wenngleich keine Geldgewinne zu haben sind, so bedienten sich einige Teilnehmer schon der Verkaufsmöglichkeit. Sie fanden demnach Wege, um die virtuell erworbenen Kisten für bares Geld zu veräußern.
Abschließend gab die University of British Columbia aber zu, dass sie noch weitere Studien durchführen muss, um ein besseres Urteil bilden zu können.