---
Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 40

Thema: Gelten Lootboxen als kostenpflichtiges Glücksspiel?

  1. #1
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Gelten Lootboxen als kostenpflichtiges Glücksspiel?

    Bei allem was nur im Ansatz mit Glücksspiel zu tun haben könnte, reagieren Politiker in letzter Zeit sehr sensibel. Ende November 2017 kamen die „Lootboxen“ bei vielen Regierungen auf die Tagesordnung. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, hier eine kurze Erklärung:

    Lootboxen sind Bestandteil von vielen Multiplayer-Videospielen. Spieler kaufen sie für einen kleinen Betrag und erhalten daraus einen oder mehrere Gegenstände per Zufall. Sie können die Lootboxen meist in unbegrenzter Anzahl kaufen.

    Da aber hier alles rein vom Zufall des Algorithmus abhängt, verleitet man Minderjährige zum Glücksspiel. So prangern Politiker zumindest solche Angebote an. Hochgekocht ist das Thema durch das Spiel Star Wars Battlefront 2. Dort waren Überraschungskisten vorgesehen, doch die Entwickler entschieden sich mitten in der Beta-Phase dagegen. Zu groß schien der öffentliche Druck geworden zu sein.

    Während andere Regierungen noch darüber debattieren, wollen einige Senatoren in den USA ein Gesetz dazu verfügen. Im „Entwurf 6266“ geht es der Spielindustrie an den Kragen. Drei Senatoren fordern, dass Lootboxen als Glücksspiel betrachtet werden. Folglich wären sie verboten bzw. gesondert zu lizensieren. Sie wollen die Meinungen anderer dazu hören. Auch ob diese Boxen eine schädliche Wirkung auf Minderjährige haben.

    Nun leben aber große Titel wie „Mittelerde - Schatten des Krieges“ sehr gut von den Lootboxen. Während sich das zusätzliche Equipment meist nur mühsam erspielen oder teuer auf direktem Wege kaufen lässt, gelten Lootboxen als verhältnismäßig günstig. Auch wenn die Chancen minimal sind, das begehrte Item zu erhalten. Am Ende bleibt immer so etwas wie ein Trostpreis übrig. Das Geld geben die Spieler nie umsonst aus. Sie wissen halt vorher nicht, was sie als Gegenwert erwartet.

    Für die Senatoren Reuven Carlyle, Kevin Ranker und Karen Keiser ist die zu ungenau. Genau heute verhandeln sie mit dem Senatsausschuss über den Gesetzesentwurf. Kommt es zur Bestätigung der Bedenken, ist die Kommission aus Washington gefragt. Sie müsste bis Jahresende alle offenen Fragen klären und ihre Empfehlungen aussprechen, wie man künftig mit den Lootboxen verfahren sollte.

    Übrigens: Der Bayrische Landtag behandelte dieses Thema schon Ende 2017 und forderte eine Überprüfung auf Bundesebene.

  2. # ADS
    Circuit advertisement
    Registriert seit
    Always
    Beiträge
    Many

    Werbung

    Realistisches Live Roulette mit echten Croupiers. Die Live Roulette Spieltische befinden sich in Spielbanken und können von dublinbet aus bespielt werden.

    Realistic Live Roulette with real croupiers. The live roulette tables are located in real brick-and-mortar casinos and can be played from dublinbet.

     

  3. #2
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Ich kenne diese Lootboxen von diversen Smartphone-Spielen. Ja, da bestimmt der Zufall und das schon seit Jahren. Nun haben die Politiker wieder etwas zum Ausschlachten gefunden. Wobei der Gedanke zum Glücksspiel wirklich nahe liegt. Doch da sehe ich gar nicht das Problem. Es geht eher darum, dass Jugendliche generell solche Angebote unbegrenzt wahrnehmen können. Auch in anderer Form, wo per Handy oder Kreditkarte der Eltern schnell abgerechnet werden kann.

  4. #3
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Auch Deutschland debattiert über Lootboxen

    Die deutsche Jugendschutz-Kommission hat sich nun auch der Lootboxen angenommen, welche seit Dezember heiß diskutiert werden. Mit der Verkündung erster Erkenntnisse, könnte es auch in Deutschland zu einem Verbot dieser kaufbaren Gegenstände der virtuellen Realität kommen. Als Basis zur Debatte dient eine Studie der Universität von Hamburg.

    In dieser fand man nämlich heraus, dass in Videospielen immer mehr Elemente des Glücksspiels zu finden sind. Für viele muss der Spieler echtes Geld zahlen. Für Jugendliche findet eine Normalisierung statt, dass sie für den Zufall bezahlen. Die Studenten aus Hamburg stellten zudem viele ähnliche Verhaltensweisen zwischen beiden Welten fest. Zumal es sich bei Videospielen um einen ebenfalls schnell wachsenden Markt handelt, der erstaunlicher Weise von einer kleinen Gruppe von Spielern finanziert wird.

    Völlig neu ist das Thema den Deutschen nicht. Über die letzten Jahre kam die Diskussion immer mal wieder auf. Doch mit dem Action Shooter „Star Wars Battlefront II“ geriet der Stein so richtig ins Rollen. Entwickler Electronic Arts (EA) musste sich heftiger Kritik stellen. Noch während der Beta-Phase entschied man sich dazu die Lootboxen zu entfernen.

    In dieser Debatte hat sich nun auch die deutsche Jugendschutz-Kommission eingemischt. Wolfgang Kreißig, Leiter der Kommission, teilte den Medien mit, dass seine Behörde über ein Verbot der Lootboxen nachdenkt. In der Realität müssten Spielentwickler diesen Service, welcher oft die Haupteinnahmen generiert, völlig entfernen. Zu groß wäre der Aufwand einzelne Länder mit Verboten auszuschließen. Wodurch auch eine Verzerrung des Wettbewerbs unter den Spielern entstünde.

    Im März will sich die Kommission dazu detaillierter äußern. Bis dahin studiert man die Sachlage und trifft eine Entscheidung. Ein Verbot würde sich auf den mangelnden Jugendschutz in Bezug auf Glücksspiele berufen. Kinder und Jugendliche dürfen daran nicht teilnehmen. Doch machen Sie den Großteil der Communities aus.

  5. #4
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Lootboxen: Electronic Arts CEO widerspricht dem Vorwurf

    Zum Jahresbeginn bekamen die Gesetzeshüter ein für sie völlig neues Thema auf den Schirm. Lootboxen könnten womöglich als Glücksspiel gedeutet werden. Dabei handelt es sich um virtuelle Kisten mit ungewissem Inhalt. Der Zufall entscheidet darüber, aber es wird stets ein fixer Preis dafür verlangt. Meist werden Lootboxen sehr günstig angeboten, mit einer sehr minimalen Chance ein Premium-Item zu erhalten. In diesem Sinne, könnte man von einem Glücksspiel ausgehen. Für das vor allem Jugendliche bereit sind viel Geld auszugeben.

    Das kritische Thema scheint nun unterirdisch gebrodelt zu haben. Nun meldete sich der Electronic Arts (EA) CEO zu Wort. Ihm geht es vor allem um den Titel „Star Wars Battlefront II“, welcher im vergangenen Herbst gestartet wurde. EA steht als Schirmherr für dieses Spiel und alle Funktionen ein. CEO Andrew Wilson erklärte, dass Lootboxen nicht als Glücksspiel zu betrachten sind. Trotzdem hatte man vorsichtshalber die Lootbox-Funktion vor dem Start entfernt.

    Eine Reihe von Glücksspielregulierungsbehörden, darunter auch die der Niederlande und Belgiens, führten Sondierungen in Lootboxen durch und ob der Kauf sie als Glücksspiel darstellte.

    Die Aufsichtsbehörden haben Bedenken geäußert, dass die Tatsache, dass die Spieler erst nach dem Kauf den Inhalt einer Loot Box kennen, eine Form des Glücksspiels darstellen könnte. Darüber hinaus scheint es, dass die Spieler nicht richtig über die Chancen informiert sind, ein oder mehrere wertvolle Gegenstände in ihren Kisten zu haben. Was die Debatte über die Art der umstrittenen Gegenstände weiter intensivierte.

    In einem Anruf am Dienstag erklärte CEO Wilson, dass Lootboxen nicht als Glücksspiel betrachtet werden sollten. Er fuhr fort, dass den Spielern immer eine bestimmte Anzahl von Gegenständen pro Box zugewiesen wird und dass EA nicht die Auszahlung oder den Verkauf von Gegenständen, die in den Kisten oder der virtuellen Währung enthalten sind, für echtes Geld autorisiert.

    Die Niederlande und Belgien sieht dies nach ihren Prüfungen anders. Zumindest einige Videospiele würden mit ihren Lootboxen gegen geltendes Recht verstoßen. Wobei dies immer von der jeweiligen Gesetzgebung des Landes abhängig ist. In den Niederlanden fielen vier der zehn untersuchten Spiele durch. Theoretisch bräuchten EA und andere Entwickler eine spezielle Lizenz. Diese wird es wohl aber nicht geben, weil es sich um eine Kombination von Geschicklichkeit und Glück handelt.

    In Belgien verletzten drei geprüfte Videospiele die Bedingungen. FIFA 18, Counter Strike: Global Offensive und Overwatch. Währenddessen Star Wars Battlefront II, welches die Debatte ausgelöst hatte, wohl mit einem blauen Augen davon kommen würde.

    Inzwischen debattiert Norwegen auch mit. Es soll bald eine Veröffentlichung der norwegischen Sichtweise zu Lootboxen geben.

  6. #5
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Ich weiß nicht inwiefern das bei Videospielen möglich ist, aber sehr gefährlich erachte ich den automatischen Bankeinzug oder die autorisierte Verbindung zu PayPal. Zwei Klicks und man ist wieder Geld los. Besonders reizvoll für Kinder und Jugendliche, welche die Folgen nicht richtig einschätzen können.

  7. #6
    Casino Tester Avatar von Casoni
    Registriert seit
    30.12.2004
    Beiträge
    8.031

    Standard

    Zitat Zitat von Shinobi Beitrag anzeigen
    Die Niederlande und Belgien sieht dies nach ihren Prüfungen anders. Zumindest einige Videospiele würden mit ihren Lootboxen gegen geltendes Recht verstoßen. Wobei dies immer von der jeweiligen Gesetzgebung des Landes abhängig ist. In den Niederlanden fielen vier der zehn untersuchten Spiele durch. Theoretisch bräuchten EA und andere Entwickler eine spezielle Lizenz. Diese wird es wohl aber nicht geben, weil es sich um eine Kombination von Geschicklichkeit und Glück handelt.
    In Belgien werden die Lootboxen sicher bald ganz offiziell als illegal eingestuft werden. Bei denen gelten ja Fun-Casino Konstruktionen im Playmoney-Modus auch als illegal.

  8. #7
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Ich würde mir hauptsächlich um die vielen Minderjährigen Gedanken machen. EA & Co sollten eine Altersverifizierung und Mindestgrenze von 18 Jahren einführen. Klar, hält auch nicht alle Jugendlichen vom Kaufen ab. Auch brechen dadurch erhebliche Einnahmen weg. Vermutlich geht man lieber das Risiko des möglichen Bußgeldes ein.

  9. #8
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Belgien: Dunkle Wolken über EA-Lootboxen

    Anfang des Jahres entdeckten die Regierungen verschiedener Länder ein neues Opfer: Lootboxen. Diese beziehen sich auf Videospiele und bedeuten, dass der Nutzer für kleines Geld einen zufälligen Gegenstand erhält. Nach Ansicht Belgiens ein ganz klarer Verstoß gegen das geltende Glücksspielgesetzt.

    Im April brachte deshalb die Regierung ein Verbot auf den Weg. Lootboxen sollten fortan nicht mehr für belgische Spieler zur Verfügung stehen. Obwohl sie ein beliebtes Mittel für Mehreinnahmen darstellen, wurden sie von fast allen Entwicklern zeitnah entfernt. Valve, 2K Games und Blizzard wollten sich nicht den Zorn der Anzugträger zuziehen.

    Ein Unternehmen blieb jedoch hartnäckig: Electronic Arts (EA). Lootboxen kommen vor allem bei FIFA 18 zum Einsatz und dürften auch im künftigen FIFA 19 enthalten sein. Hier können Nutzer Spielfiguren für ihr „Ultimate Team“ gewinnen. Allerdings bestimmt allein der Zufall, was es fürs Geld gibt. Für Belgien ein klarer Fall von Glücksspiel und nicht nur Erwachsene zahlen dafür ein.

    EA-Chef Andrew Wilson ist überzeugt, dass man sich hier in einer rechtlichen Grauzone bewegt. Obwohl Belgien ein klares Verbot aussprach, können die Lootboxen weiterhin gekauft werden.

    Wilson verweist auf seine Berater aus aller Welt, welche ihm solche Entscheidungen nahelegen. Immerhin würde der Nutzer niemals leer ausgehen. Jeder Kauf beinhaltet einen Mindestpreis. Deshalb bleibt die Möglichkeit dieser Zukäufe bestehen. Es besteht kein Zweifel: Damit verdient EA viel Geld.

    Matt Bilbey, ein Kollege Wilsons, reagierte im August etwas verhaltener. EA wolle sich auf die Rechtsprechung zubewegen. Jedoch erwähnte er das Einstellen der Lootboxen mit keinem Wort.

    Die belgische Staatsanwaltschaft hat nun eine Untersuchung eingeleitet. Sie will sich die Lootboxen im Detail ansehen. Auf Grundlage des Verbots vom April, könnte EA mit bis zu 800.000 Euro oder fünf Jahren an Haftstrafe belangt werden. Sollte die Staatsanwaltschaft feststellen, dass davon auch Minderjährige betroffen sind, ist ein doppelt so hohes Bußgeld zugelassen.

    Da bislang noch kein anderes Land so reagierte, könnte Belgien einen großen Stein der Verurteilungen ins Rollen bringen.

  10. #9
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Das passt schön zu der anderen News, wo die Bevölkerung dringenden Handlungsbedarf sieht. Klar, Lootboxen würde ich auch nur an Personen ab dem vollendeten 18. bzw. 21. Lebensjahr (je nach Rechtslage) verkaufen. Andernfalls wäre das nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch aus Sicht des jedes Mal geschlossenen Handelsvertrags. Lootboxen sollten wirklich nur Volljährige kaufen können. Also müssen brauchbare Altersverifizierungen integriert werden. Aber es gibt doch wirklich dringendere Themen als dieses zu klären.

  11. #10
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Interessante australische Studie zu Lootboxen veröffentlicht

    Für die politischen Führungskräfte der Länder gibt es jetzt erneut etwas zum Ausschlachten bzgl. Lootboxen. Eine australische Studie hat 7.000 Spieler zu ihrem Kaufverhalten befragt. Bspw. ob sich Lootboxen darauf auswirken oder nicht. Diese Untersuchung folgt auf eine aus Großbritannien, welche schon kein gutes Haar an den Zukäufen in Videospielen ließ.

    Das Australian Environment and Communications Reference Committee (ECRC) beauftragte eine Analysefirma damit. Um herauszufinden, wie viele der 7.000 Spieler regelmäßige Ingame-Items erwerben. Unter anderem gaben die Teilnehmer an, ob sie sich als spielsüchtig einschätzen würden. Wer dem zustimmte, greift im Schnitt häufiger bei den Lootboxen zu.

    Als Resultat der Studie nehmen die Analysten an, dass Lootboxen tatsächlich Einfluss auf die Spieler-Psyche nehmen. Dieser erhofft sich dadurch nämlich einen Vorteil gegenüber seinen Mitstreitern. Weil er dafür bereit ist Geld auszugeben, zieht die Studie einen Vergleich zum traditionellen Glücksspiel.

    „Die Ausgabe großer Mengen Geld für Lootboxen hängt in ähnlicher Form mit problematischen Ausgaben für andere Formen des Glücksspiels zusammen“, erklärt die Studie. Psychologisch betrachtet, handelt es sich um dieselben Vorgänge wie beim Glücksspiel, denn der Ausgang ist ungewiss.

    Denn das Kaufen und Öffnen von Lootboxen erzeugt dieselbe Spannung wie am Roulettetisch oder beim Blackjack. Was viele von ihnen abhängig macht und sie immer mehr kaufen. Mit dem abschließenden Vorwurf, Entwickler würden dies gezielt ausnutzen, um ihre Umsätze anzukurbeln.

    Aus diesem Grund sollten Spieler eine neue Alterseinstufung erhalten. Der Verkauf soll nicht an Minderjährige erfolgen. Man darf gespannt sein, wie die australische Regierung und andere Märkte darauf reagieren.

  12. #11
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Die Kirche mal im Dorf lassen. Lootboxen nur nach Altersverifizierung für 18.- bzw. 21-Jährige zulassen und gut.

  13. #12
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard US-Handelsbehörde prüft Lootboxen

    Jetzt mischt sich auch die USA in den Streit um die Lootboxen ein. In Nordamerika existiert einer der größten Gaming-Märkte und nicht wenige Spieler versuchen ihr Glück mit den virtuellen Kosten. Seitens der US-Handelsbehörde (FTC) wurde nun eine Untersuchung angekündigt. Dabei wurden die Spieler „Counter Strike“ und „Overwatch“ genannt. Gut möglich, dass auch weitere Titel geprüft werden.

    Joseph Simons, Chef der Federal Trade Commission (FTC), sprach am 27. November 2018 zum Senat in Washington. In den kommenden Monaten werden mehrere Beamte die möglichen Glücksspielelemente in Videospielen analysieren. Anlass dazu gab wohl eine Forderung von Maggie Hassan. Die Senatorin der Demokratischen Partei aus New Hampshire verlangte mit dem Aufkommen der Debatte, dass hier genauer geschaut werden müsste.

    Ihre Nachricht ging an den Branchenverband Entertainment Software Ratings Board (ESRB) raus. Dort sollte man die Suchtgefahren für Minderjährige abschätzen, welche die Lootboxen häufig in Anspruch nehmen. Auch verlangte sie nach geeigneten Lösungsansätzen durch den Verband. Die Ergebnisse der Analyse stellten die Senatorin wohl nicht zufrieden. Nun soll es die FTC regeln. Angeblich werden die Lootboxen in 2022 einen Umsatz von knapp 50 Milliarden US-Dollar generieren. Ein starkes Wachstum zeichne sich weiterhin ab. Weshalb sie Handlungsbedarf sieht.

    Von der FTC ist eine umfangreiche Untersuchung zu erwarten. Sie besitzt die nötigen Mittel und kann explizit nachforschen, wie es um die Lootboxen bestellt ist. Von dort ausgesprochene Empfehlungen werden nicht selten bei zukünftigen Gesetzen berücksichtigt.

    Kommt es zur Einschränkung, würden die Spielentwickler massive Umsatzeinbußen erleiden. Was zu einer Verteuerung der Games an sich und/oder anderer Ingame-Optionen führen könnte. Bei Lootboxen zahlt der Spieler einen marginalen Betrag und bekommt dann ein zufälliges Item. Er weiß zwar vorher was für virtuelle Gegenstände im Lostopf stecken, aber nicht deren Gewinnwahrscheinlichkeiten. Deshalb sieht alles nach Glücksspiel aus und könnte die Anbieter teuer zu stehen kommen.

    Die USA schlägt damit in dieselbe Kerbe wie andere Regierung. Belgien, Japan, China und die Niederlange haben teilweise schon Verbote erlassen. Manchmal kam es zu Einschränkungen, wie die Lootboxen vermittelt werden dürfen. Deutschland scheint bislang kein Interesse an einer Prüfung der Sachlage zu haben. Obwohl auch hierzulande gern und viel online gespielt wird.

  14. #13
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Oh, jetzt können sich EA & Co warm anziehen. Gerade weil in den USA wohl Millionen von Gamern jeden Tag zocken.

    Auf der anderen Seite finde ich das Konzept nicht zu 100% verwerflich. Nintendo hat es bspw. verschlafen. Gestern schaute ich ausnahmsweise in die Werbung der Sonntagszeitung. Spiele schon seit längerem mit dem Gedanken eine Nintendo Switch Konsole zu kaufen. Aber da kostet jedes Spiel 50 bis 60 Euro. EA & Co gehen meist den anderen Weg. Deren Spiele kosten die Hälfte oder weniger. Jedoch holen sie sich das Geld dann über Lootboxen & Co herein.

    Das fühlt sich für den Käufer im ersten Moment besser an, da er zur Anschaffung weniger Geld ausgeben musste. Die Zusatzinhalte bleiben freiwillig, locken aber irgendwann dann doch. Finde ich die clevere Variante.

  15. #14
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Neuigkeiten zu Lootboxen - EA macht ersten Rückzug & mehr

    Der Videospielhersteller Electronic Arts (EA) zeigt eine erste Reaktion auf die Lootbox-Debatte. Dabei gibt man dem Druck aus Belgien nach und entfernt die FIFA Points. Diese fiktive Währung können sich Spieler für echtes Geld besorgen. FIFA Points werden dann unter anderem für Lootboxen verwendet. In diesem speziellen Fallt tauscht der Nutzer sie gegen Karten-Packs ein. In der Hoffnung, dass darin seltene Spieler enthalten sind. Wie bei Lootboxen üblich, ist aber der Gewinn vorher nicht bekannt und fällt meist mager aus.

    Spieler aus Belgien können ab sofort keine FIFA Points mehr erwerben. Somit stehen ihnen auch keine Lootboxen mehr zur Verfügung. Dort gelten die zufälligen Preise gegen Echtgeld seit knapp einem Jahr als illegal.

    Immer mehr Länder warnen vor dem Kauf der Lootboxen. Belgien ging mit seinem Verbot einen großen Schritt weiter. Immerhin besteht so auch für Minderjährige die Chance an einem glücksspielähnlichen Verfahren teilzunehmen.

    EA weigerte sich lange Zeit vor dem Entfernen dieser Kaufoption. Da reagierte Blizzard bspw. schneller. Dort gibt es seit geraumer Zeit keine Lootboxen mehr. Ebenso reagierte Valve, wodurch Spieler diese virtuellen Kisten nicht mehr erwerben können.

    Dass nun auch ein großer Videospiel-Riese wie Electronic Arts einknickt, ist beachtlich. Zu groß sind wohl die Sorgen um den finanziellen Schaden durch potentielle Klagen. EA-Chef Andrew Wilson meinte zuvor:

    „Wir glauben nicht, dass die FIFA Lootboxen ein Glücksspiel sind. Erstens erhalten die Spieler immer eine bestimmte Anzahl von Gegenständen in jedem Pack. Zweitens bieten wir keine Möglichkeit an, Gegenstände in virtueller Währung gegen reales Geld auszutauschen oder zu verkaufen.“

    Doch der Druck durch die Regierungen wurde größer und EA zeigte Einsicht: „Nach weiteren Diskussionen mit den belgischen Behörden haben wir beschlossen, keine FIFA Points mehr in Belgien zu verkaufen. Wir arbeiten daran, diese Änderungen in unseren FIFA-Konsolen-Spielen und PC-Spielen bis zum 31. Januar 2019 umzusetzen.“

    Mittlerweile hat auch Epic Games reagiert. Der Entwickler von „Fortnite“, dem derzeit wohl erfolgreichsten Online-Shooter, spielte ein Update ein. Es gibt die Lootboxen (V-Buck Lama) weiterhin. Allerdings kann der Spieler zuvor sehen, was die Kiste beinhalten würde. Möchte er diesen nicht annehmen, wartet er einen Tag und erhält ein weiteres Angebot. Ohne extra dafür zahlen zu müssen.

    Clever gedacht, aber ob sich die Regierungen damit zufrieden geben werden?

    Deutschland hat bis dato keine wirklich Stellung zum Thema Lootboxen bezogen. Mit Verboten ist deshalb in naher Zukunft nicht zu rechnen.

  16. #15
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Unsere lieben Regierungen greifen immer gern direkt hart durch, zumindest manchmal. Vielleicht hätte man erst einmal die Altersverifikation aufzwingen können. Damit die Entwickler den Minderjährigen den Kauf von Lootboxen unterbieten. Klar, da kann man auch schummeln. Doch direkt eine der wichtigsten Einnahmequellen abschneiden, so fördert man keine Wirtschaft.

  17. #16
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Lootboxen: Eltern verklagen Fortnite-Entwickler

    Die Kritik an den Lootboxen der Spielhersteller reißt nicht ab. Nun trifft es das Unternehmen Epic Games, dessen Zugpferd „Fortnite“ unter Beschuss gerät. Dort werden die Lootboxen als kunterbunte Lama-Piñatas deklariert. Auch Minderjährige konnten diese bislang problemlos kaufen. Einem Elternpaar aus dem kalifornischen Valencia wurde dies zu viel. Sie erhoben Anklage gegen Epic Games. Unter anderem wegen den verwendeten Marketing-Strategien.

    Die sogenannte „Loot Lamas“ gewähren dem Käufer zufällige Items. Zuvor muss der Nutzer sein Echtgeld einzahlen und in „V-Bucks“ umwandeln. Teilweise gibt es die virtuelle Währung auch für das Erfüllen von Aufgaben im Spiel. Doch der Großteil dürfte wohl durch Bargeld in Umlauf kommen.

    Epic Games ist sich der Problematik inzwischen bewusst und reagierte auch. Der Inhalt eines gerade gekauften „Loot Lamas“ kann eingesehen werden. Möchte man diesen nicht, so stellt die Software nach 24 Stunden einen weiteren Preis bereit. Was theoretisch immer fortgesetzt werden kann.

    Doch den genannten Eltern reicht dies nicht. Sie sprechen von einem „geldgierigen System“, welches die Entwickler perfektioniert haben. Nach einer guten Einführung werden die Gamer angeregt Lootboxen zu kaufen, um besser Items zu besitzen.

    Unfaires und manipulatives Marketing wiegt als Vorwurf schwer. Epic Game muss nun beweisen, dass man dort keinesfalls die Spieler zum Kauf animiert. Schwierig, denn das System ist genau darauf ausgelegt. Der wiederholte Kauf verbessert die Chance auf hochwertigere Items, heißt es.

    Die Eltern bemerkten irgendwann, dass der Minderjährige sein eigenes Geld aufgebraucht hatte. Plus einigem an Guthaben von Mama und Papa. Er war dabei in dem Glauben, beste Chancen auf tolle Items zu haben.

  18. #17
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Deutschland bezieht Stellung zu Lootboxen

    Die Debatte um Lootboxen und illegales Glücksspiel besteht seit mehreren Monaten. Nun melden sich auch einige deutsche Politiker zur Wort. Deren Meinungen, wie mit den virtuellen Schatzkisten verfahren werden soll, gehen weit auseinander.

    Für solche Lootboxen werden oft nur geringe Beträge von wenigen Euro verlangt. Jedoch kann sie ein Spieler meist in unbegrenzter Stückzahl kaufen. Ein zeitliches Limit gibt es dabei auch nicht. Weshalb einige Gamer schon mehr als nur ihr Taschengeld verspielt haben könnten. Leider wissen sie im Vorfeld nicht, welchen Gewinn sie erhalten. Weshalb dies alles einem Glücksspiel ähnelt.

    Belgien und die Niederlande haben sich bereits für ein flächendeckendes Verbot von Lootboxen ausgesprochen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm findet dazu klare Worte: „Durch die Tricks der Industrie finden viele Jugendliche kein Ende und verzocken Zeit und Geld.“

    „Jugendschutz geht vor Profitgier“, erklärte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kürzlich. Sie wolle deshalb prüfen, ob man die Altersfreigabe für Spiele mit Lootboxen nachträglich anheben könne. Wie dies Entwickler auf bereits vorhandene Accounts anwenden sollen, bleibt offen. Giffey möchte auch die Gewinnchancen einblenden lassen, damit Spieler wissen wie wahrscheinlich die einzelnen Gewinne sind. „Ein wirkungsvoller Jugendmedienschutz kann nur in enger Abstimmung zwischen Bund und Ländern funktionieren“, erklärt Giffey. Noch in diesem Jahr will man Ergebnisse und konkrete Vorschläge liefern.

    Die Freien Wähler (FW) definieren Lootboxen als Glücksspielform. Weshalb die Spiele erst ab 18 Jahren erlaubt sein sollen. Landtagsabgeordneter Manfred Eibl verwies dabei auf einen Antrag, welcher bereits 2017 von der CSU-Landtagsfraktion eine Ablehnung erhielt. Sandro Kirchner (CSU), Chef des Digitalausschusses im Landtag, spricht sich gegen ein allgemeines Verbot der Spiele aus. Das sehen die FW jedoch anders.

    Momentan soll es in Bayern noch keine Beschwerden von Gamern oder besorgten Eltern geben. Das Ministerium bleibt deshalb bei besserer Aufklärung (Medienkompetenz) und Freiwilligkeit. Als ein Beispiel werden Sicherheitsvorkehrungen genannt, welche Eltern in den Spielen aktivieren können. Dadurch wäre es den Kindern untersagt einzuzahlen oder es gäbe nur einen festgelegten Betrag pro Monat.

    Es darf angezweifelt werden, ob die Spielanbieter solche Einschränkungen freiwillig integrieren.

  19. #18
    Casino Tester Avatar von Casoni
    Registriert seit
    30.12.2004
    Beiträge
    8.031

    Standard

    Zitat Zitat von Shinobi Beitrag anzeigen
    Belgien und die Niederlande haben sich bereits für ein flächendeckendes Verbot von Lootboxen ausgesprochen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm findet dazu klare Worte: „Durch die Tricks der Industrie finden viele Jugendliche kein Ende und verzocken Zeit und Geld.“
    In Belgien wurden auch schon Fun-Casino-Konstruktionen verboten, um diesen legalen Umweg zur Spieleranwerbung über TV und andere Medien zu verhindern. Das Lootboxen-Konzept ist wieder eine neue Glücksspielvariante, die erst mal funktioniert. Früher oder später wird es Regulierungen oder sogar Verbote geben. Dann geht das Katz-und-Maus-Spiel sicher mit einer neuen Glücksspielerfindung weiter.

  20. #19
    Casino Tester Avatar von WinningJack
    Registriert seit
    06.10.2011
    Beiträge
    4.917

    Standard

    Ich finde es in diesem Fall bedenklich, wie viele Minderjährige da mit hinein gezogen werden. Von daher kann ich die Forderung nach der Volljährigkeit für solche Spiele nachvollziehen. Auch hier könnte man eine Altersverifikation verlangen, bevor die erste Lootbox gekauft werden darf. Allen Spielern unter 18 blendet man diese Angebote weniger oder gar nicht ein. So nach dem Motto: "Wenn du dein Alter bestätigst, gewähren wir dir mehr Vorteile". Und die Spielentwickler wären fein raus.

  21. #20
    News Editor Avatar von Shinobi
    Registriert seit
    27.06.2011
    Beiträge
    3.510

    Standard Valve wegen illegalem Glücksspiel verklagt

    Der Spielentwickler Valve dürfte vielen bekannt sein. Bspw. durch das Videospiel Counter-Strike: Global Offensive. Genau wegen diesem Titel wirft man Valve nun illegales Glücksspiel vor. Die Anklage erhob die Quinault Indian Nation. Speziell geht es dabei um den Handel von Skins, welche zugleich mit einem Wettsystem in Verbindung stehen. Die Klägerin fordert von Valve Schadensersatz, weil man mit dieser nicht-genehmigten Möglichkeit jahrelang Profit gemacht habe.

    Den Zusammenhang können Außenstehende kaum nachvollziehen. Denn thematisch könnten die beiden Unternehmen kaum weiter voneinander entfernt sein. Valve hat seinen Hauptsitz in Washington. Die Quinault Indian Nation betreibt in diesem US-Bundesstaat ein Casino. Weil eben dieses eine Lizenz für den Spielbetrieb benötigt, fühlt man sich ungerecht behandelt.

    2013 brachte Valve die ersten Skins für Counter-Strike: Global Offensive auf den Markt. Es handelt sich dabei um digitale Designs für die im Spiel genutzten Waffen. Um diese entstand ein regelrechter Hype, welcher Valve sehr viel Geld bescherte.

    Womit wir beim Thema der Lootboxen sind. Spieler mussten sich virtuelle Schlüssel kaufen, um damit Schatzkosten öffnen zu können. In diesen wiederum steckten die begehrten Skins, jedoch nach dem Zufallsprinzip. Darauf bezieht sich die Quinault Indian Nation in ihrer Klage. Dabei nimmt sie zugleich jene Webseiten unter Beschuss, welche später den Erwerb bzw. Tausch solcher Skins förderten.

    Valve soll von diesen gewusst, aber nie etwas unternommen haben. Dies gilt es nun vor Gericht zu klären. Erklärt dieses den Spielentwickler für schuldig, muss er zahlen. Genau zwei Prozent der ermittelten Einnahmen. Diese fließen in einen Fonds, welcher speziell für die Washingtoner Casinos eingeführt wurde. Valve ist den Medien bislang noch eine Stellungnahme schuldig geblieben.

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Illegales Glücksspiel stellt legales Glücksspiel in den Schatten
    Von Casinonews im Forum Casinonachrichten / Casino News
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 06.11.2008, 21:44

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •