ASA untersucht vier Anbieter wegen zu niedlichen Inhalten
Es ist bekannt, dass sich Großbritannien eine umfassende Kontrolle der Glücksspiel-Werbung auf die Fahne geschrieben hat. Aktuell bearbeitet die Advertising Standards Authority (ASA) vier Fälle von Anbietern, deren Inhalte zu „kinderfreundlich“ erscheinen. Die gezeigten Bilder könnten verstärkt Minderjährige anziehen. So berichtete es die „The Sunday Times“.
Eine Untersuchung soll Klarheit darüber bringen, ob die Anbieter M88, 138.com, Fun88 und Letou gegen die Werberichtlinien verstoßen haben. Alle vier sind bekannte Sponsoren von großen Fußball Clubs in Großbritannien.
Hierfür braucht es einen genaueren Blick in die werbenden Aktivitäten der Webseiten. Im Fokus stehen dabei Slot Machines wie „Santa Paws“ und „Fairytale Legends“. Ihre Gestaltung und Bewerbung könnte vor allem Kinder anlocken und zum Echtgeldspiel verleiten.
Letou reagierte bislang als einziger Anbieter auf den Vorwurf. Gegenüber der „Sunday Times“ erklärte man, dass die Spieler erst Zugriff auf die Inhalte erhalten, nachdem sie ihr Alter bestätigt haben. Ob es sich dabei um die bloße Frage oder einen tatsächlichen Nachweis via Personalausweis-Kopie handelt, ist uns nicht bekannt.
Häufig existieren von Glücksspielen auch Varianten mit fiktiver Währung. Sie dienen damit rein zur Unterhaltung. In vielen dieser Casinospielen sind beliebte Cartoon-Charaktere und Fantasiefiguren zu sehen. Was attraktiv auf Kinder wirken könnte und das Glücksspiel verharmlost. Ausgerechnet bei der sensibelsten Gruppe von Menschen in UK.
Bereits in 2017 ordnete die UK Gambling Commission seine Lizenz- und Sublizenznehmer an, jegliche Werbung zu entfernen, welche Kinder in die Glücksspielwelt locken könnten. Redakteure der „Sunday Times“ konnten aber auch heute noch Webseiten ausfindig machen, welche gegen diese Auflage verstoßen.
Aber wo kein Kläger, da kein Angeklagter. Der „Children’s Commissioner for England”, Anne Longfield, fordert unterdessen härtere Regeln. Diese sollen den Minderjährigen den Zugang erschweren. Auch in Hinsicht auf die Free-to-Play-Inhalte. Ein neuer Bericht der UK Gambling Commission zeigte nämlich auf, dass viele Kinder im Alter von 11 bis 16 Jahren jede Woche gambeln. Über 370.000 sollen es mittlerweile sein. Wovon rund 25.000 bereits als abhängig oder gar spielsüchtig gelten.