Bislang stand die EU-Kommission für die Dienstleistungsfreiheit und verteidigte damit das Online Glücksspiel. Unter diesem Prinzip, forderten die Kontrolleure mehrfach verschiedene Mitgliedsstaaten auf, ihre Gesetzgebung anzupassen. Auch Deutschland erhielt mehr als einen bösen Brief, doch nichts änderte sich. Dann wurde es still und nun erklärte die Kommission, dass sie sich nicht länger einmischen werde. Die Regulierung der Glücksspielbranche unterliegt demnach allein den einzelnen Ländern.
Für die EU-Märkte stellt dies eine verheerende Nachricht dar. Diverse Anbieter hatten sich durch die gerichtlichen Instanzen gekämpft und schlussendlich auf den Europäischen Gerichtshof gesetzt. Die EU-Kommission hat einer milliardenschweren Branche den Rücken gekehrt. Innerhalb der Union können die Regierungen nun nach eigenem Ermessen Gesetze verabschieden und ändern. Im Dezember wurde dazu bekannt, dass man alle Fälle im Bereich des iGamings schließt.
Mit der Begründung: „Nationale Gerichte können die Entscheidungen effizienter treffen“. Außerdem wolle man nicht die strafenden Rechte der Kommission verwenden, um einen einzelnen Markt innerhalb der EU für Glücksspielangebote zu priorisieren.
Bislang konnten sich Unternehmen der Branche auf die Dienstleistungsfreiheit berufen und dadurch vor Gericht ziehen. Sie spielten auf eine Art der Diskriminierung an, welche so nicht rechtens sei. Auf diesen kraftvollen Verbündeten, können sich die Anbieter nun nicht mehr verlassen.
Erst im vergangenen Monat gelangt es dem Online-Buchmacher Unibet, dass Ungarn seine Lizensierungspolitik fairer und mehr transparent gestalten musste. Viele ähnliche Fälle gab es eigentlich noch zu klären, aber nun nicht mehr.
Seitens der Kommission heißt es, dass diese Entscheidung aus rein organisatorischen Gründen gefällt wurde. Jedoch sollte die Mitgliedsstaaten nun kein "grünes Licht sehen", um gegen alle Regeln zu verstoßen. Die Praxis wird zeigen, wie die einzelnen Märkte diese Änderung handhaben.