Ein paar finnische Forscher wollen eine ungewöhnliche Untersuchung einleiten. Es geht dabei um die Chancen eines Nasensprays gegen Spielsucht. Genauer gesagt soll es den Drang unterbinden, welcher problematisches Spielverhalten nach sich zieht. So hat es das finnische Nachrichtenmagazin „Yle“ berichtet.

Das „Nationale Institut für Gesundheit und Soziales“ (THL) schickt einige Experten ins Rennen, um das besagte Spezial-Spray zu testen. Es könnte dazu beitragen, Menschen mit problematischem Spielverhalten und Spielsucht davon abzuhalten, ihrem Glücksspieltrieb zu erliegen. Konkret geht es um einen Opioid-Antagonist, genannt Naloxone. Normaler Weise wird es eingesetzt, um die Auswirkungen von Opioiden rückgängig zu machen bzw. zu unterdrücken (bspw. bei Heroin). Um somit eine gefährliche Überdosis zu verhindern.

Nun überlegen die Wissenschaftler, ob nicht ein ähnlicher Effekt bei Menschen mit Spielsucht zu entdecken sei. Was so noch nie getestet worden ist. Aktuell sucht man nach ausreichend Teilnehmer für die Studie, um mit den Tests beginnen zu können.

Vor einigen Jahren startete dasselbe Institut schon eine ähnliche Untersuchung. Damals verabreichte man das Naloxone in Form einer Pille. Die Ergebnisse sollen einen gewissen Nutzen für den Patienten aufgezeigt haben. Womöglich wirkt das Produkt als Nasenspray noch besser, weil es über die Schleimhäute schneller in den Blutkreislauf gelangt.

Das THL ist bei den künftigen Versuchen sehr optimistisch. Wenngleich man sich bewusst ist, dass der Drang zum Glücksspiel ein sehr starker ist. Welcher zudem sehr rasant entsteht und mit Vehemenz bestehen bleibt. Eine Pille benötigt bis zu einer Stunde, um diesem Verhalten entgegenzuwirken. Was eindeutig zu lange dauert, gerade angesichts der schnell zugänglichen Online-Angebote. Als Nasenspray ließe sich der Effekt eventuell binnen Minuten nachweisen.

Wie in vielen Ländern, scheinen die Spielautomaten auch in Finnland den Großteil der Spieler zu begeistern. Hierfür ist allein ein Anbieter zuständig, genannt Veikkaus. Lotto, Keno und viele andere Spiele stehen hier zur Verfügung. In einer Studie des THL stellte man fest, dass rund 120.000 Finnen ein Problem mit dem Glücksspiel haben. Von 2011 zu 2015 wuchs der Anteil in der Bevölkerung von 11 auf 15 Prozent an.