Der Brexit wird in einem Zeitraum von etwa zwei Jahren angestrebt. Der offizielle Antrag zum Austritt wurde vor einigen Tagen bei der EU eingereicht. Noch herrscht große Unsicherheit, wie alles ablaufen soll. Großbritannien soll von der EU stark in die Verpflichtung genommen werden, die Briten möchten gern so wenig wie möglich Nachteile mitnehmen. Wegen der unklaren Zukunft machen sich jetzt schon viele Unternehmen Gedanken.
Einige bekannte Glücksspielfirmen haben ihre Lizenz in Gibraltar eingeholt. Da die Halbinsel als britisches Überseegebiet gekennzeichnet ist, rechnet man hier mit erheblichen Nachteilen. So hat die 888 Holdings angekündigt, spätestens zum Brexit seinen Hauptsitz von Gibraltar nach Malta verlegen zu wollen. Zwar werde man weiterhin einen Service in Gibraltar anbieten, doch die neue Lizenz soll ein weiterhin gesundes Wachstum ermöglichen.
Denn mit dem Brexit befürchtet man, dass der Service, die Mitarbeiter und somit auch die Einnahmen einen gewissen Schaden erleiden würden, sofern alles in Gibraltar verbleibt. Der Gedanke klingt gar nicht so weit hergeholt. Seitdem der Brexit im vergangenen Jahr beschlossen wurde, wissen nicht einmal die britischen Politiker, wie es im Detail weitergehen soll. UK war somit 42 Jahre lang ein Mitglied der EU und gehörte damals zu den ersten Staaten, welche den Zusammenschluss empfohlen hatten.
Fabian Picardo, der Hauptminister von Gibraltar, erklärte dazu, dass sich nichts ändern wird. Seine Halbinsel wird weiterhin ein wichtiges Zentrum für das regulierte Glücksspiel bleiben. Bei der 888 Holdings glaubt man nicht daran und bereitet sich auf den Ernstfall vor. Könnten diesem Beispiel womöglich noch andere Anbieter folgen?
888 erklärte mit seinem Jahresbericht, dass der „Bezug von Gibraltar zum Vereinigten Königreich“ mit dem Brexit sehr unklar ist. Der Betreiber rechnet mit einem Verlust vieler Freiheiten, welche die Europäische Union bietet. Und weil sich dies auf das Wachstum des Unternehmens auswirken dürfte, will man in Malta seine neuen Wurzeln finden.