Nun lohnt es sich auch einen Sammelbeitrag für das Online Glücksspiel in Schweden zu eröffnen. Am vergangenen Mittwoch berichtete Reuters darüber, dass es zu einem Sturz des schwedischen Gambling-Monopols kommen könnte. Am Freitag wurde dazu ein von der Regierung beauftragtes Review vorgelegt.
Diese erneute Prüfung wurde von der Regierung gewünscht, weil sie ein liberaleres Lizenzsystem anstrebt. Außerdem gab es auch schon mehr als eine Warnung von der EU-Kommission, es könnte Sanktionen geben, wenn das Monopol von Svenska Spel nicht bald der Geschichte angehören würde. Seit 2015 bemüht sich Schweden schon um eine brauchbare Lösung. Doch ähnlich wie in Deutschland, hing die Regierung bis zuletzt sehr an ihrem Monopol.
Hakan Hallstedt, der Direktor der „Lotteriinspektionen“, leitete die Untersuchung. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Online Gambling in Schweden offener sein muss. Dafür benötigen private Anbieter eine vernünftige Regulierung mit der Chance eine Lizenz zu erhalten, wenn das Angebot seriös genug sein sollte. Aus Schweden stammt der Entwickler Net Entertainment (NetEnt) und das Land ist beliebt für ausländische Anbieter von virtuellen Glücksspielen aller Art.
Bestätigt wird dies durch die hohen Nutzerzahlen, vor allem über die Mobilgeräte. Das schwedische Beratungsunternehmen Mediavision AB erklärte im letzten Monat, das bet365, Betsson und die Kindred Group einen Anstieg von 16 Prozent bei den Nutzerzahlen verzeichnen konnten. Im Vergleich dazu, wuchs die Spielerbasis von Svenska Spel in 2016 nur um 2 Prozent. Ausländische Anbieter erhielten in der zweiten Jahreshälfte zwischen 70.000 und 120.000 aktive Spieler pro Monat.
Diese Zahlen sollten weiter steigen. Vor allem dann, wenn sich die Anzahl der Produkte und der Kanäle, insbesondere über Mobilgeräte, erweitern lässt. Auch deshalb wäre eine Regulierung samt Lizenzen sinnvoll, weil die Anbieter damit für mehr Vertrauen sorgen könnten.
Die „Lotteriinspektionen” veröffentlichte Daten, dass der schwedische Glücksspielmarkt etwa 22,2 Milliarden SEK wert sei. Das sind umgerechnet ca. 2,3 Milliarden Euro. Daran könnte der Staat kräftig mitverdienen. Analysten erwarten eine Besteuerung von 18 Prozent auf die Bruttoeinnahmen.