Für ausländische Glücksspiel-Anbieter in der Schweiz könnte es bald vorbei sein. Der Senat hatte vor geraumer Zeit ein mögliches Verbot dieser in Aussicht gestellt. Im Januar wurden die Gespräche dazu aufgenommen und das Schweizer Parlament hat gestern mit einer großen Mehrheit dafür gestimmt. Jedoch hat sich auch massiver Widerstand aus der Politik und der Telekommunikationsbranche angekündigt.
Das Ziel der Befürworter sei es, ausländische Anbieter ohne Genehmigung zu blockieren. Dies sei im Interesse der lokalen Spielbanken, Lotterien und Wettbüros. Jene hatten den Stein auch ins Rollen gebracht. Internet-Provider haben hierbei ins Feld geführt, dass die Kosten für das IP-Blocking immens seien und man wäre nicht bereit diese aus eigener Tasche zu zahlen. Deswegen schlugen sie vor, dass jene sie übernehmen sollen, welche am meisten von der Sperrung internationaler Unternehmen profitieren würden.
Zumal sich in anderen Ländern gezeigt habe, dass die angedachten Maßnahmen nur sehr wenig erfolgsversprechend sind. Spieler könnten über private Netzwerke und anderen Möglichkeiten ihre IP verschlüsseln, um somit trotzdem im Internet wetten zu können.
Während der Abstimmung gestern, hatten sich die Schweizer Volkspartei und die Grünen gegen eine IP-Sperre ausgesprochen. Sie erklärten, dass dies nicht dem Verhalten einer demokratischen Regierung entsprechen würde. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass es zu diesem Verbot kommen wird. Ganz klar zum Vorteil der regionalen Anbieter.
Und wenn dies geschehen sollte, bräuchten sich ausländische Firmen gar nicht erst um eine Lizenz bemühen. Denn der Gesetzgeber erklärte gleich mit, dass diese keine Chance auf eine Genehmigung in der Schweiz hätten. Wie so oft, will sich das Land im Herzen Europas abschotten.
Uneinigkeit herrschte bei der geplanten Besteuerung von Glücksspiel-Angeboten. Hier schaffte man es während der Verhandlung zu keiner Einigung. Im Senat wurde vorgeschlagen, allen Gewinne aus Lotterien und Sportwetten bis 1 Million Schweizer Franken, keine Steuer aufzuerlegen.
Der Schweizer Regierung bleiben nun knapp zwei Wochen, um die Fallstricke in der neuen iGaming-Regulierung sinnvoll zu lösen. Am 15. März will man dann erneut darüber debattieren.