Die staatlichen Lotteriegesellschaften möchten am liebsten ihr Monopol behalten. Dabei werden sie von den Bundesländern unterstützt, obwohl der Druck für eine Marktöffnung wächst. Lottoland hat sich eine Lizenz in Gibraltar gesichert und bietet damit auch virtuelle Tippscheine für deutsche Kunden an. Was zu einem Rechtsstreit geführt hat, den Lottoland nun clever lösen möchte. Statt es vor Gericht darauf ankommen zu lassen, schlägt das Unternehmen einen Deal vor.
„Unser Ziel und Wunsch ist es, auf Grundlage einer nationalen Erlaubnis unsere Produkte auf dem deutschen Markt anbieten zu können“, erklärte Nigel Birrell gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Der Vorstandsvorsitzende von Lottoland hat dazu einen Plan erarbeitet.
Derzeit liegen in vielen Bundesländern bereits Anträge auf Veranstaltung von Primärlotterien bei den zuständigen Behörden vor. Auch möchte man eine Duldung der eigenen Wettangebote genehmigen lassen.
„Wir gehen jetzt aber noch weiter und wären sofort bereit, unseren gesamten Umsatz, den wir mit Tipps auf deutsche Lotterien generieren, an die staatlichen Lottogesellschaften zu vermitteln. Wetten würden wir fortan nur noch auf ausländische Lotterien annehmen. Die Bedingung dafür wäre, dass wir dies auf Basis einer nationalen Erlaubnis tun könnten.“
Ob sich die Regierung darauf einlassen wird? Ein ziemlich schlauer Schachzug, denn es lockt sehr viel Geld. Birell erklärte, dass andere große Anbieter in dieselbe Kerbe schlagen könnten. Da geht es um „mehrere 100 Millionen Euro“, meint er. Lottoland erzielt bis zu 95 Prozent seiner Umsätze in Deutschland. Diese würden schlagartig an den Fiskus fließen.
Staatliche Lottoanbieter bekämpfen die illegalen Angebote mit großem Eifer. An eine Zusammenarbeit wurde bislang nicht gedacht.