Die Universitäten Bielefeld, West Virginia und Pennsylvania haben gemeinsam den Markt der Bundesliga-Sportwetten analysiert und eine ungewöhnliche Häufung festgestellt. In den letzten fünf Jahren scheint es zu einer Manipulation gekommen zu sein. Gewettet wurde dabei immer auf die Spiele, in denen dieselben drei Schiedsrichter die Leitung hatten. Deren Namen wurden nicht genannt.
Zugetragen haben soll sich das alles beim britischen Buchmacher Betfair. Von 2010 bis 2015 hat man sich 1.251 Bundesligaspiele näher angesehen. Hauptsächlich ging es dabei um Wetten auf ein Ergebnis mit weniger oder mehr als 2,5 Toren. Auffällig war wirklich, dass diese Häufungen immer bei drei von insgesamt 26 Schiedsrichtern auftraten. Es war ein deutlicher Anstieg bei den Wettsummen zu verzeichnen.
Einen Nachweis zur Manipulation kann die Studie leider nicht erbringen, aber theoretisch deutet vieles darauf hin. Christian Deutscher ist als Sportökonom bei der Uni Bielefeld tätig und meint dazu: "Der Rückschluss ist nicht möglich, dass man sagt, das ist definitiv Wettbetrug oder Wettbetrug würde hier vorliegen. Aber man beobachtet statistische Eigenschaften, die man auch erwarten würde, falls es Wettbetrug gäbe."
Denn die Anstiege bei bestimmten Partien, könnte man auch anders erklären. Bspw. könnten eben diese drei Schiedsrichter die Regeln etwas lockerer sehen und somit erhöht sich die Chance auf mehr Tore pro Partie. Ein strenger Schiedsrichter würde hingegen mehr pfeifen und somit für viele Unterbrechungen sorgen.
Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) heißt es, bei der Zusammenarbeit mit „Sportradar“ gab es keinen Alarm im System. Dort existiert seit 2005 eine konsequente Überwachung der Bundesligaspiele. "Wie die Autoren der vorliegenden Studie selbst kommt auch Sportradar im Rahmen einer ersten Analyse zu dem Ergebnis, dass ein Verdacht auf Wettmanipulation durch die nun präsentierten Daten nicht belegt wird“, heißt es dort.
Dementsprechend wird diese Studie einfach zur Kenntnis genommen, ohne ihr aber genauer auf den Grund zu gehen.