Umsetzung der Übergangsphase bis zum 15. Dezember
Die Augen der internationalen Medienlandschaft sind auf Deutschland gerichtet. Seit dem 15. Oktober 2020 befindet sich die Glücksspielregulierung in einer Übergangsphase. Genau zwei Monate bleiben den Betreibern, um sich auf die neuen Anforderungen einzustellen.
Schon jetzt ist klar, dass der deutsche Gesetzgeber das wohl strengste Regelwerk weltweit auf die Beine gestellt hat. Spielautomaten müssen getrennt von virtuellen Spieltischen angeboten werden. Online Poker ist zwar ebenso erlaubt, aber unter sehr rigiden Auflagen. Trotzdem werden viele Anbieter den Schritt wagen und sich mit diesem umfassenden Regelwerk auseinandersetzen. Immerhin bietet der deutsche Glücksspielmarkt ein enormes Potential.
Dieses wurde bislang in einer rechtlichen Grauzone relativ einfach ausgeschöpft. Bis dato genügte eine internationale Lizenz, bspw. aus Malta, für den Spielbetrieb. Doch jetzt gibt es viel, worauf sich Online Casinos und Spieler einstellen müssen. Letzteren gilt es jetzt bspw. stets beim Login anzuzeigen, wie viel Geld sie in den vergangenen Tagen und Wochen eingezahlt haben. Inklusive einer Gewinn- und Verlustrechnung. Sie soll den Nutzern vor Auge führen, wie viel sie riskieren und so manchem zum Umdenken bewegen.
Während diese Maßnahme zum Spielerschutz sehr sinnvoll erscheint, grenzen andere Auflagen an Bevormundung. Womöglich klagen manche Betreiber dagegen noch. Bis dahin müssen sie aber das Spiel mitspielen. Andernfalls haben sie im Sommer nächsten Jahres ganz schlechte Karten, wenn es zur Lizenzvergabe kommt.
Bei Online Slots darf pro Spin höchstens 1€ gesetzt werden. Die Autoplay-Funktion ist gänzlich abzuschalten. Das monatliche Limit von 1.000€ pro Nutzer sickerte schon frühzeitig durch. Jetzt ist bekannt, dass es sich auf die Domain bezieht. Einer kleinen Gruppen von Highrollern können aber auch monatliche Limits von 10.000€ oder 30.000€ gewährt werden, heißt es weiter.
Der deutsche Gesetzgeber hoffte, dass alle Änderungen bis zum 15. Oktober vorgenommen sein. Jedoch scheint es ein weniger kommuniziertes Zeitfenster von zwei Monaten zu geben. Spätestens kurz vorm Jahreswechsel sollten also alle deutschen Spieler von den Veränderungen Notiz genommen haben.
Erste Kritik an der deutschen Glücksspielregulierung
Die Firma Regulus Partners berät Firmen im Gambling-Bereich. Von hier gab es nun erste Kritik daran, was die deutsche Regierung im Sommer 2021 umzusetzen plant. Es scheint so, als wolle der Gesetzgeber eine Regel für alles haben. Angesichts der vorliegenden Rahmenbedingungen, wirkt die Regulierung extrem destruktiv.
Bis zu diesem Monat zeigte der deutsche Online-Glücksspielmarkt eine starke Dynamik. Jetzt begann am 15. Oktober die Übergangsphase für alle Anbieter im WWW. Die Veränderungen sind zu erkennen. Tischspiele wurden vielerorts entfernt, die profitableren Slot Machines durften bleiben.
Nebenbei wurden dann doch schon 15 Lizenzen ausgestellt. Womöglich aus früheren Rechtsstreits, die nun als beendet gelten oder um eine Art Testphase einzuleiten. Die wegen dem Übergang sowieso irgendwie schon gilt.
Eine Vielzahl von Auflagen ist nun bekannt und womöglich kommen in der Endfassung noch weitere hinzu. Auf den ersten Blick scheinen dies sehr ausgereifte Rahmenbedingungen zu sein. Wer als VIP mehr wie die 1.000€ pro Monat ausgeben möchte, darf dies ggf. tun. Dann jedoch mit erhöhten Maßnahmen zum Spielerschutz, heißt es.
Damit hat die Regierung ihren guten Willen gezeigt und wirkt flexibel. Sozusagen haben unsere Politiker Rechenschaft abgelegt, um der komplexen Sachlage entgegenzukommen. Regulus Partners sieht dennoch einige schwerwiegende Mängel in der geplanten Regulierung.
Bei Spielautomaten und Poker dürfen maximal 1€ pro Runde gesetzt werden. Jedoch machen diese beiden Sparten etwa 55% des deutschen Marktes aus. Gerade wenn auf einer kleinen Plattform bislang viele Highroller spielten, fallen die Einnahmen nun fast gänzlich weg.
Die angedachte Besteuerung, insbesondere bei Sportwetten, macht das Agieren auf dem deutschen Markt unrentabel. Währenddessen dürften sich Spieler wegen der überstrengen Regeln wohl öfter auf dem Schwarzmarkt tummeln. Regulus Partners rechnet damit, dass unter diesen Bedingungen nur die bereits etablierten Unternehmen eine wirkliche Chance erhalten.