Die EU-Kommission verlangt seit Jahren einen liberal gestalteten Glücksspielmarkt. Alle Mitgliedsstaaten sollen privaten Unternehmen die Möglichkeit bieten eine Lizenz zu erhalten. In Deutschland versucht die Politik hingegen seit fast vier Jahren ihren mangelhaften Glücksspielstaatsvertrag durchzusetzen.

Nun wurde eingeräumt, dass man über Änderungen ernsthaft nachdenken würde. Die „WirtschaftsWoche“ berichtete über einen Beschluss der als Grundlage für einen Entwurf dienen soll. Über diesen werden heute die Chefs der Staatskanzleien verhandeln. Am 16. Juni soll es dann zu einer Entscheidung der neuen Regulierung kommen. Der wichtigste Punkt dabei sollen 40 statt 20 Lizenzen für Sportwetten sein.

Eine Begrenzung hält die EU-Kommission für nicht sinnvoll. Viel schlimmer noch, die Länder wollen weiterhin keine privaten Online Casinos, Pokerräume und Lottofirmen regulieren. Das ist zumindest mit dem Änderungsstaatsvertrag nicht zu erwarten. Durch die „punktuelle Änderung des Staatsvertrages wird die Regulierung des Sportwettenmarktes vorläufig abgeschlossen und Klarheit für die Anbieter“, heißt es.

2012 erfolgte eine erste Auswahl von potentiellen Bewerbern. Nach erneuter Prüfung ist man zu dem Schluss gekommen, dass 35 Unternehmen die „Mindestvoraussetzungen“ erfüllen würden. Dazu zählen auch Admiral, Tipico, Digibet und Beta t Home. Deshalb werde man wohl die maximale Anzahl von Lizenzen erhöhen. Das ändert jedoch nichts an der Schieflage des Glücksspielstaatsvertrages.