79 Sportwettenanbieter zahlen in Deutschland brav die eingeführte 5%-Steuer. Obwohl sie noch gar keine gültige Lizenz besitzen. Dieser gute Will zeigt wie sehr die Buchmacher an der Einhaltung gültiger Gesetze interessiert sind. Der Staat wiederum verdient an etwas mit was in seinen Augen noch gar nicht existieren dürfte. So sind in 2015 durch die Abgabe 240 Millionen Euro an die Länder geflossen. Eine knappe Verdreifachung in den letzten drei Jahren.
Der Sportwettenmarkt boomt und dieses Jahr ist er besonders lukrativ. Aktuell läuft noch das Finale der Champions-League und die Buchmacher auf Hochtouren. Im Juni erwartet uns die Europameisterschaft im Fußball. Die Regierung hat sich mit den 5% eine dicke Zusatzquelle für das liebe Geld eingerichtet. Doch darf sie Einnahmen besteuern die nach eigenen Gesetzen noch als illegal gelten?
Um diese Frage scheint sich niemand zu kümmern. Die versuchte Regulierung seit 2012 scheint mittlerweile gescheitert. Doch die Minister der Länder beharren stur auf ihrem Glücksspielstaatsvertrag. Dabei fordert die EU-Kommission schon die Bereinigung vieler grober Mängel. Da könnte man auch gleich den Neuanfang aufsetzen, aber davon keine Spur.
Das Verwaltungsgericht Wiesbaden zwang nun die Länder dazu dem Buchmacher Tipico seine berechtigte Lizenz auszustellen. Vermutlich werden weitere Anbieter diesem Beispiel folgen. Unabhängig davon wie sich die Gesetzeslage noch entwickeln wird.