Polen plant offenen Online Glücksspielmarkt

[Shinobi]

Ähnlich wie in Deutschland befindet sich das Online Glücksspiel in Polen noch in einer rechtlichen Grauzone. Spieler können bspw. an Online Poker teilnehmen, bewegen sich damit aber aus unsicherem Boden. Gegen Ende des Monats will man dies ändern und dazu einen Gesetzesentwurf einreichen. Er schreibt Lizenzen für Poker und mehr vor.

Neben Online Poker geht es aber auch um andere Bereiche des virtuellen Gamings. Sportwetten und Casinos hätten wohl die Möglichkeit in Polen legal zu agieren, sofern sie in bestimmter Weise vor Ort tätig sind. Das heißt, jeder Anbieter benötigt eine physische Niederlassung in Polen samt Vertreter der die Muttersprache beherrscht.

Mit seinen 37,5 Millionen Einwohnern bietet Polen ein großes Umsatzpotential. Allerdings will der Fiskus kräftig mitverdienen, denn es sind immerhin 12 Prozent Umsatzsteuer angesetzt. Plus die Einkommenssteuer und das hat bislang viele Unternehmen von einer Lizenz abgehalten, heißt es. Ein Vorschlag setzt so an, dass die Umsatzsteuer entfällt und dafür 20 Prozent auf die Bruttoeinnahmen berechnet werden.

Online Poker, Casinos und Sportwetten wären damit eine lukrative Einnahmequelle für den polnischen Staat. Außerdem würden dann künftig nur noch lizensierte Anbieter im polnischen WWW erlaubt sein. Es wird auch gehofft, dass Firmen die Polen den Rücken gekehrt haben, dann wieder zurückkommen werden.

[WinningJack]

Für die Spieler macht das momentan keinen Unterschied, weil es sich wie in Deutschland verhält. Sie dürfen in der Grauzone spielen. Wenn die Anbieter aber Steuern abdrücken müssen, wird das langfristig die Einnahmen und somit die Promotions schmälern.

[Shinobi]

Während die Online Glücksspiel Regulierung in Polen so langsam konkret zu werden scheint, ziehen sich immer mehr Anbieter vorerst zurück. Nun haben auch die Buchmacher William Hill Livecasino und bet365 ihre Kunden darüber informiert, den Rückzug von diesem Markt anzutreten. Natürlich werde man sich zu einem späteren Zeitpunkt um eine Lizenz bemühen, doch bis dahin heißt es Good Bye!

In einer E-Mail informierten die beiden Buchmacher ihre Kunden über den Rückzug. William Hill hat erklärt, dass man zum 1. April 2017 für polnische Spieler nicht mehr verfügbar sein werde. Das Unternehmen hat im Februar seine Ergebnisse für 2016 veröffentlicht. Sie indizieren einen Verlust von 3% zum Vorjahr. Nun gilt es dieses Minus auszugleichen und Polen wird dazu nicht mehr beitragen.

Alle Kunden werden gebeten ihre Guthaben bis zum 1. April auszahlen zu lassen. Wer es bis dahin nicht geschafft hat, bekommt sein Geld nur noch in Absprache mit dem Kundenservice. Denn mit dem neuen Monat werden alle Konten gelöscht. Keine der bekannten William Hill Produkte oder jene von bet365 werden dann noch verfügbar sein.

Bet365 hat es noch etwas eiliger und nannte den 30. März 2017 als Stichtag, um die Konto von polnischen Spielern zu löschen. Auch die Partner der beiden Buchmacher wurden gebeten, alle Werbung für den polnischen Markt zu entfernen, da es bis auf Weiteres keine Möglichkeit mehr geben wird, an Kunden aus diesem Land zu verdienen.

Im Dezember 2016 gab es grünes Licht für die neue Regulierung des Online Glücksspiels in Polen. In Zukunft wird es Lizenzen für virtuelle Wettanbieter geben. Außerdem erhöht sich die Besteuerung jener Einnahmen auf 12%. William Hill und bet365 folgen vielen anderen Unternehmen der Branche, welche ihren Service schon früher eingestellt haben.

EnergyBet und Pinnacle waren auch darunter. Unterdessen behält der Lokalmatador „Totalizator Sportowy” sein Monopol auf diesem Markt.