Beim an der Börse notierten Buchmacher William Hill Livecasino läuft es nicht mehr ganz so rund wie in den Monaten zuvor. Im März hat die Aktie des Unternehmens deutlich an Wert verloren. Chef Kames Henderson kennt die Gründe dafür. Die britischen Auflagen wurden verschärft. Vor allem die Chance zur Selbstsperrung für englische Spieler nutzen die Kunden häufiger. Diese Möglichkeit wird seit kurzem per Gesetz vorgeschrieben. Außerdem soll es bei Sportereignissen ungünstige Ergebnisse gegeben haben.
Bis zu 3.000 Kunden pro Woche sperren sich momentan selbst bei William Hill. Nach eigenen Angaben kostet dies den Bookie über 30 Millionen Euro an Gewinnen. Dementsprechend musste die Gewinnprognose nach unten reduziert werden. Waren es in 2015 noch 370 Millionen Euro, so rechnet man jetzt nur noch mit 340 Millionen Euro. Schon im Vergleich zu 2014 waren die Gewinne um 22 Prozent eingebrochen. Kein Wunder also, dass viele Anleger das Vertrauen in William Hill Aktien verloren haben.
Großbritannien nimmt das Glücksspiel sehr ernst. Die Regel zur Selbstsperrung verlangt einen Button auf den Webseiten. Der Kunde klickt diesen an und kann sich dann wahlweise für einen Tag, eine Woche, einen Monat oder bis zu sechs Wochen sperren lassen. Die britische Glücksspielkommission nennt den Knopf ironischer Weise „Panic Button“.