Glücksspiel-Unternehmen leben in Zeiten wo es immer weniger Neukunden-Potential auszuschöpfen gibt. Außerdem wächst der Konkurrenzdruck und so entschließen sich die großen der Branche zu Fusionen. Doch hier müssen im Zweifelsfall auch die Anleger mitspielen. Ladbrokes und Coral wollen fusionieren, was anfangs auch alle erfreute. Jetzt wurden aber einige kritische Stimmen laut.
Der Großaktionär Dermot Desmond spricht sich gegen den geplanten Zusammenschluss aus. Im Hintergrund spielt nämlich Playtech eine große Rolle. Mit der Fusion wächst die Abhängigkeit vom Entwickler an. Wenn dann die Lizenz entzogen werden sollte, wofür es derzeit noch keine Gründe gibt, ist alles in Gefahr. Das würde Ladbrokes und Coral bei Verhandlungen in Bedrängnis bringen.
Desmond wollte seine Bedenken auch andere Aktionäre wissen lassen und versammelte sich mit ihnen. Er befürchtet zudem, dass Coral von der Fusion mehr profitieren könnte als Ladbrokes. Der Einfluss der Anleger war zu spüren, denn das Ladbrokes-Wertpapier fiel gleich nach dem Bekanntwerden der Fusionspläne.
Ladbrokes hat die Bedenken von Desmond vernommen, setzt aber auf das Vertrauen der meisten anderen Anleger. Bei der Aktionärsversammlung waren angeblich 96 Prozent der Anwesenden für den Zusammenschluss. Es handelt sich dabei um die größte Fusion auf dem Sportwettenmarkt. Coral stellt allein knapp 1.400 Wettbüros, Ladbrokes ist dafür online erfolgreicher.