Die Schweiz plant seit 2012 ein konkretes Vorgehen gegen illegale Angebote im Netz. Dafür wurde eigens eine Arbeitsgruppe vom Bundesrat ins Leben gerufen. Sie plant das Aufstellen von Netzsperren bei Kinderpornographie, Verletzungen vom Urheberrecht und nun auch von Geldspielangeboten aus dem Ausland. Während die ersten beiden Bereiche einen sinnvollen Schutz darstellen, will sich die Schweiz scheinbar ihr Glücksspiel-Monopol aufrecht erhalten.
Nun soll es mit den Netzsperren für Online Casinos, Sportwetten etc. ernst werden. Über die Neuerungen im Schweizer Glücksspielgesetz haben wir schon im Forum berichtet. Der Bundesrat will seinen Gesetzesentwurf durchdrücken und damit auch die Netzsperren. "Um das Angebot von unbewilligten Spielen wirksam einzudämmen, werden schließlich die Strafbestimmungen modernisiert und der Zugang zu ausländischen Online-Geldspielangeboten gesperrt“, heißt es.
Das bedeutet in diesem Fall aber auch, dass es Anbieter die nicht aus der Schweiz kommen, keinerlei Zugang zum Markt erhalten werden. Gleichzeitig will man inländische Online-Lizenzen vergeben, die natürlich nur die staatsnahen Spielbanken erhalten werden. Die Politik macht also kein Geheimnis um das geplante Glücksspiel-Monopol. Die Casinos könnten damit sogar Kunden im Ausland gewinnen, aber nicht umgekehrt.
Manche sprechen im WWW schon vom „nächsten Schritt in der Einschränkung der Medienfreiheit“. Immerhin werden alle Geldspielgeräte von Steuerabgaben befreit.