Wie es aussieht, haben sich die Casino Betreiber im Internet sowie die deutschen Spieler zu früh gefreut. Noch im Sommer ging ein Aufschrei durch die Branche, als die deutschen Lottogesellschaften forderten, sämtliche Transaktionen mit den nicht lizenzierten Glücksspielanbietern im Internet zu blockieren. Allerdings wurde dieser Gedanke schnell wieder verworfen, denn in Bezug auf den Datenschutz hätte die Bundesregierung doch etliche Hürden nehmen müssen.
Neues Gutachten in Auftrag gegeben
Allerdings wollten die deutschen Lottogesellschaften dies nicht so ohne weiteres hinnehmen und gaben jetzt ihrerseits ein Gutachten in Auftrag. Die Gutachter sollten sich damit auseinandersetzen, ob das sogenannte financial Blocking eingeführt werden könne. Da das Gutachten einseitig finanziert wurde und nicht aus einem unabhängigen Institut stammte, sagte es natürlich genau das aus, was sich die Lottogesellschaften erhofft haben: Auch ohne die Verletzung des Datenschutzes ist ein financial Blocking möglich.
Die Durchführung des financial Blockings
Die Angebote in Bezug auf Casino Spiele, Online Poker und Sportwetten werden von einer ganzen Reihe von Betreibern legal im Internet angeboten. Allerdings fürchten die staatlichen Unternehmen Umsatzeinbußen und sind aus diesem Grund bestrebt, das Online Glücksspielangebot zu unterbinden. Nach Meinung der Lottogesellschaften sind die Auflagen für die Online Casino Betreiber jedoch nicht hoch genug. Die gewünschten Finanzblockade, weshalb die Lottogesellschaften nun das Gutachten in Auftrag gegeben haben, würde jedoch die komplette Überwachung der Bankkunden voraussetzen. Hierfür müssten die Banken mit ins Boot gezogen werden, die gegebenenfalls auch die Daten ihrer Kunden preisgeben müssten. Karsten Neumann, ein ehemaliger Datenschutzbeauftragter des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern ist der Ansicht, dass dies erlaubt sei.
Einzahlungen verhindern
Thilo Weichert verlangte bereits vor einem Jahr, dass nicht erst die Auszahlung einer Blockade unterliegen sollte, sondern dass schon die Einzahlung verhindert werden müsste. Für dieses Unterfangen müssten es eine sogenannte schwarze Liste geben, auf der die nicht lizenzierten Unternehmen verzeichnet wären. In diesem Fall wäre dann auch keine Speicherung der Kundendaten mehr nötig, denn es würde dann eine Zahlung an diese Unternehmen nicht mehr möglich sein. Wir finden, dass dies sehr schlecht durchdacht ist, denn es besteht auch die Möglichkeit, dass die Spieler eine Einzahlung mit den E-Wallets wie Paypal oder Neteller tätigen, womit dann eine indirekte Zahlung geleistet werden würde.