Lange Zeit hat Österreich nur mit dem erhobenen Zeigefinger gespielt, doch jetzt soll jede nicht lizensierte Internetseite mit einem Bann belegt werden. Doch wie realistisch sind Internetsperren und wie effizient sind sie? Das Finanzministerium hat jedenfalls die Nase voll, weil die illegalen Seiten keine Steuerabgaben leisten. Österreich erlaubt solche Dienstleistungen bislang nur über staatliche Genehmigungen. Mr Green, William Hill & Co agierten bislang in einer Grauzone.
Österreich beharrt aber auf sein Glücksspiel-Monopol und stellt sich damit dem Wunsch der EU-Kommission entgegen, doch endlich einen gemeinsam reguliertes Europa zu schaffen. Dabei soll jedes Land eigene Gesetze innerhalb eines gewissen Rahmens formulieren. Insgesamt geht es aber um eine angedachte Marktöffnung in allen Bereichen.
Doch die Regierung Österreichs denkt in entgegengesetzter Richtung. Steuerreformen stehen an und auf dem Plan stehen auch Sperren für Seiten ohne Lizenzen. Es geht um die "Bekämpfung von illegalen Online-Glücksspielportalen durch Internetsperren", erklärt das Ministerium. Österreich erlaubt nur Unternehmen unter staatlicher Aufsicht eine Lizenz. Spieler die viel gewinnen müssen dies auch versteuern.
Casino Austria und die Österreichischen Lotterien haben eine solche Lizenz. In 2013 haben sie online 1,807 Milliarden Euro Umsatz generiert, wovon 530 Millionen an Steuern abflossen. Anbieter aus dem Ausland könnten noch einiges mehr einbringen, doch dazu wird es wohl nicht kommen.