Offiziell hat noch kein privates Sportwetten-Unternehmen in Deutschland eine Lizenz, aber zur Kasse gebeten werden sie trotzdem schon. Der Umsatz stieg um 20 Prozent an, 4,5 Milliarden Euro haben die Wettanbieter eingenommen. Das generiert natürlich auch eine schön hohe Abgabe. Für 2014 kann sich der Bund über 226 Millionen Euro an Wettsteuer freuen. Interessant ist dabei, dass der staatliche Anbieter Oddset nur einen Bruchteil von 3 Prozent beigesteuert hat.
„Rund 97 Prozent der Steuereinnahmen – 219 Millionen Euro – stammen von privaten Sportwettenanbietern. Der staatliche Anbieter Oddset trägt hingegen mit etwa 3 Prozent Steueraufkommen nur geringfügig zum Allgemeinwohl bei“, erklärt Mathias Dahms, Präsident des Deutschen Sportwettenverbands (DSWV).
Die Unternehmen zahlen brav ihre Abgaben, wenngleich ihnen immer noch die längst zustehende Lizenz fehlt. Der Markt ist riesig und so wird jetzt schon die Wettsteuer beglichen. Die Zahlen stammen übrigens vom Bundesministerium für Finanzen. Das rasante Wachstum des deutschen Marktes macht eine Regulierung zwingend erforderlich, doch seit dem Juli 2012 ist noch nichts passiert.
Private Unternehmen dürfen bislang keine Werbeverträge mit Sportvereinen eingehen oder sonst irgendwie auf sich aufmerksam machen. Dahms kritisiert die rechtlich schwammige Lage: „Unsere Mitglieder zahlen den Bärenanteil an Steuern und bewerben sich seit mehr als zwei Jahren um Konzessionen. Dieses Verfahren muss nun endlich zum Abschluss kommen.“