Die Meinung eines Poker-Profis mag an dieser Stelle wenig Gewichtung erhalten, aber Michael Keiner rückt einmal mehr den schlecht gestalteten Glücksspielstaatsvertrag ins Rampenlicht. Im Interview mit dem Magazin „Novo Argumente“ kommt er schnell auf den Punkt in Sachen Monopol und Suchtprävention.
„Der Staat betreibt hier auf autoritäre und rechtlich zweifelhafte Art und Weise Rosinenpickerei“, meint Keiner im Bezug auf die unterschiedliche Behandlung der Pokerspieler. Er selbst wurde vom Finanzamt zur Kasse gebeten, weil er einige Millionen gewann. Spieler die regelmäßig pokern und verlieren erhalten im Gegenzug keine Erstattung. Das ist auch nicht möglich, aber der Gleichheitsgrundsatz wird hier nicht angewendet.
Beim Thema Suchtprävention hat Keiner eine feste Meinung: „Bereits die Formulierung ist eine bodenlose Unverschämtheit. Das hört sich so an, als wolle man eine Herde Schafe in ein Gatter hineintreiben. Der Anspruch des Staates, menschliche Triebe kanalisieren zu wollen, läuft auf eine erhebliche Beraubung der persönlichen Entscheidungsfreiheit hinaus.“
Generell versucht die deutsche Regierung immer noch ihr Monopol unter fadenscheinigen Gründen aufrecht zu erhalten, obwohl das Bundesverfassungsgericht bereits vor neun Jahren dessen Aufhebung gefordert hat. Auch die EU-Kommission bzw. deren Gerichtsbarkeit überprüfen die nun dritte Fassung des GSV erneut auf ihre Verfassungswidrigkeit.