Nun hat es das Hessische Innenministerium gänzlich verbockt! 41 Bewerber waren für die zweite Runde im Vergabeverfahren vorgesehen. 14 davon durften ins persönliche Gespräch mit den Behörden. Danach kam das Ministerium zu dem Ergebnis, es wird vorerst keine einzige Lizenz ausgestellt, da niemand die Anforderungen erfüllen konnte. Wochen zuvor hatte man noch genau das Gegenteil erzählt, denn eben deshalb hatte man die 14 Unternehmen geladen.
In einer Rundmail des Ministeriums war zu lesen: “Im Sportwettkonzessionsverfahren wurde eine abschließende Prüfung der Anträge aller Antragsteller, die zur 2. Stufe des Konzessionsverfahrens zugelassen wurden, durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass […] keiner der Antragsteller die Erfüllung der Mindestanforderungen [...] in prüffähiger Form nachweisen konnte.”
Ganz abgelehnt hat man die Bewerber noch nicht, sie können die fehlenden Anforderungen und Unterlagen nachreichen. Ansonsten bleibt nur der Verweis, es sei ein „geheimes Verfahren“. Die EU-Kommission hat erst diese Woche eine vollständige Transparenz bei Vergabeverfahren gefordert, nicht nur in Italien. Deutschland macht damit einen großen Schritt zurück, im schlimmsten Fall beginnt alles wieder bei null.
Denn den zuvor abgewiesenen Bewerbern wurde nur selten eine sinnvolle Begründung geliefert, warum sie keine Runde weiterkamen. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat sein Ministerium bislang gegen alle Klagen erfolgreich verteidigt. Nun hoffen viele auf eine Entscheidung der EU-Kommission.