Die Erforschung der Spielsucht

[Shinobi]

Wenn regelmäßig gespielt wird, gibt es auch zwangsläufig immer ein paar Personen, die nur schwer wieder damit aufhören können. Lotto, Poker, Sportwetten oder Spielautomaten, eine neue Studie besagt, dass etwa die Hälfte der volljährigen Deutschen regelmäßig eines dieser Spiele wahrnimmt. „Spielen ist Teil der Menschheitsgeschichte, es dient der Entspannung und Unterhaltung und Lotto-Jackpots beherrschen teils über Wochen die Schlagzeilen“, erklärt Anja Kräplin, die Leiterin der Studie an der Technischen Universität Dresden.

Wenn andere Bereiche des Lebens verdrängt werden, ist höchste Vorsicht geboten. Spätestens jetzt verliert der Spieler die Kontrolle und was dabei geschieht, das interessiert die Forscher der TU Dresden. Kräplin ist Psychologin und rät zu einem gesunden Maß. „Zu viel ist gefährlich“ und damit könnte man ähnliche Zustände wie bei Alkoholabhängigkeit erreichen.

Doch die Mehrheit der Spieler kann problemlos wieder aufhören. Sie setzen einmalig ihr Geld und verlassen dann wieder das Casino. Die Forscher wollen herausfinden, worin die Unterschiede im Bewusstsein der verschiedenen Spieler liegen, um daraus neue Therapieansätze entwickeln zu können. Bundesweit sollen zwischen 150.000 und 200.000 Menschen die Kriterien für pathologisches Spielverhalten erfüllen.

Für die Forschung werden nun verschiedene Tests durchgeführt. Dazu werden Probanden mit Hilfe von PCs und Smartphones befragt. Eine davon lautet bspw. ob man lieber 5 Euro gleich oder 50 Euro in sechs Wochen nehmen würde? Die meisten Spielsüchtigen tendieren zum sofortigen Geld, um damit wieder spielen zu können.