Die Universität Lübeck hatte von der Bundesregierung den Auftrag bekommen, die Zahl der Spielsüchtigen in Deutschland abzuschätzen. Dabei sollten nicht nur die Glücksspiele, sondern auch soziale Netzwerke und Internetanwendungen mit Suchtpotential untersucht werden. Heraus kam, dass rund 560.000 Menschen von der Internetsucht betroffen sind. Die Drogenbeauftragte Dyckmanns verlangte sogleich mehr Einsatz bei den Therapieangeboten.
Die Befragung fand unter den 14- bis 65-jährigen statt. Das Ergebnis macht ein Prozent der deutschen Bevölkerung aus, die aufgrund ihrer Internetsucht Familie und Freunde, zum Teil auch ihre Arbeit, vernachlässigen. 37 Prozent gaben an, von Online-Spielen abhängig zu sein. Derselbe Prozentsatz erklärte, dass er vorwiegend die sozialen Netzwerke zum Spielen benutzt. Weitere 27 Prozent verwiesen auf diverse Internetanwendungen, welche sie regelmäßig nutzen.
Während Männer überwiegend dem Glücksspiel nachgehen und Frauen die Minderheit bilden, hält es sich bei der Internetnutzung die Waage. Frauen haben eine Neigung zu den sozialen Netzwerken, Männer spielen lieber „richtige“ Games. Dyckmanns fordert deshalb eine verstärkte Bewerbung der Therapiemaßnahmen. Gleichzeitig hat sie aber auch neue Ideen erhalten, wie man mehr Menschen in die Beratungsstellen bekommen könnte. Diese werden nach wie vor nur von einem Bruchteil der Betroffenen genutzt.