Glücksspiel dient der Unterhaltung mit der Möglichkeit, Geld zu gewinnen, aber auch zu verlieren. Doch ein Teil der Spieler bemerkt nicht, wenn aus Spaß auf einmal Ernst wird. Nämlich dann, wenn man Gelder benutzt, die für wichtige Dinge wie Miete oder Rechnungen vorgesehen waren. Spielsucht ist ein ernstes Thema und nur selten melden sich Betroffene selbst an oder erkennen überhaupt, dass sie ein Problem haben.
Hauke Holm ist Sozialpädagoge und Sozialtherapeut in der Fachstelle für Sucht in der Diakonie Oldenburg. Er wurde zum Thema pathologisches Spielen befragt und woran man die Zeichen erkennen könnte. Er definiert pathologisches Spielen so:
„Von pathologischem, also „krankhaftem“ Glücksspiel spricht man, wenn der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, sein Spielverhalten zu kontrollieren. Dies kann sich darin äußern, dass der Spieler wiederholt größere Mengen an Geld verspielt obwohl er sich vorgenommen hatte, wenig oder „nur mal kurz“ zu spielen. Die „Spielsucht“ ist auch durch steigende Geldeinsätze, einem starken Wunsch und Drang nach „seinem Glücksspiel“, einem Verlust von Kontrolle über das Spielverhalten und den Umgang mit Geld gekennzeichnet.“
Er stellt weiter fest, dass viele erst dann reagiert haben, als es große Verluste, wie das Haus oder Auto, in ihrem Leben wegen der Spielsucht gab. Gefordert sind zunächst immer die nahen Verwandten, da diese die Anzeichen am ehesten bemerken können. „Familien und Freunde können Hilfe anbieten, indem sie den Betroffenen unterstützen, etwa durch Freizeitgestaltung, Gespräche oder durch eine vorübergehende Geldverwaltung.“ In jedem Fall darf es zu keiner Ausgrenzung oder ein Herabspielen des Problems kommen, rät der Sozialpädagoge.