Über ein dreiviertel Jahr ist vergangen, seitdem man Online Sportwetten offiziell für legal erklärt hat. Doch noch wurde nicht eine einzige Lizenz vergeben, weil die Regierung ihrer Theorie keine Praxis folgen lässt. Angeblich soll sich jetzt langsam etwas in Bewegung setzen, aber ein konkretes Muster, ist noch nicht zu erkennen.
Rund 100 Bewerbungen sollen schon bei der Glücksspiel-Behörde eingegangen sein, die schlussendlich über die Lizenzvergabe entscheidet. Nur 14 davon wurden auch zu einer Anhörung bzw. näheren Bewerbung eingeladen. Welche Kriterien sind nun entscheidend, ob man für eine Sportwetten-Lizenz attraktiv genug ist? Keiner blickt durch, die Behörden wohl auch noch nicht so richtig.
Große Anbieter wie Bwin und Mybet sollen keine Einladung erhalten haben. Da fragt man sich doch, nach welchem Konzept ausgesucht wird? Vielleicht werden auch alte Probleme aufgewärmt, als Sportwetten noch nicht reguliert waren und die Anbieter dennoch für ihre Quoten Werbung machten? Experten vermuten, dass man nun viele Gründe nutzen könnte, um sein Lizenzrecht einzuklagen.
Das beste Beispiel sind die Lizenzen aus Schleswig-Holstein, durch die viele Unternehmen schon einen Fuß im Land haben. Doch dürfen diese auch künftig in der ganzen Bundesrepublik agieren? Von einem zähen Kaugummi zu sprechen, klingt hier noch deutlich untertrieben, angesichts der lahmen geschwindigkeit der Entscheidungsträger und hat die EU-Kommission nicht auch noch Änderungen am Glücksspielstaatsvertrag verlangt. Was ist eigentlich daraus geworden?