Nun hatte die EU-Kommission den neuen Glücksspielstaatsvertrag sehr genau geprüft und erst im zweiten Anlauf genehmigt. Jetzt aber drohen Deutschland Strafen für die Nichteinhaltung der EU-Richtlinien. Heute wird Michel Barnier, der EU-Binnenmarktkommissar, einen Aktionsplan vorlegen, der die Maßnahmen gegen Mitgliedsstaaten nennt, welche sich nicht in Balance mit den Vorgaben der EU verhalten haben.
Für Deutschland „gibt es einige Bedenken“, heißt es. "Sicherzustellen, dass nationale Gesetze mit dem Vertrag in Einklang stehen, ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche EU-Politik für Onlinewetten", heißt es in einem Scheiben. Der nationale Wettbewerb solle mehr fokussiert werden und einheitliche Gesetze sein der EU wichtig.
Deutschland ist der Kommission schon 2006 ein Dorn im Auge gewesen. Bedingungen des damaligen Vertrages wurden verletzt, 2008 gab es ein neues Modell. Die Kritik ebbte nicht ab, das Verfahren verlief im Sand, wurde jetzt aber scheinbar wieder ausgegraben. Die viel zu strenge Vergabe der Lizenzen sei es, die der EU-Kommission nun sauer aufstoße. Der Schutz der staatlichen Einnahmen sei der Regierung wichtiger, als der Wettbewerb.
Es geht hierbei um beachtliche Summen, allein 2011 wurden 9,3 Milliarden Euro mit Sportwetten umgesetzt. Für 2015 sagt man 13 Milliarden voraus. Die bisher sieben Lizenzen für Sportwetten-Anbieter wurde auf 20 erhöht. Das Verbot von Casinogames und Onlinepoker blieb, was die Kommission ebenfalls bemängelt.