Die Regierung Sachsens denkt über eine Veränderung hinsichtlich des Sportwetten-Gesetzes nach. Bisher hatte der Staat mit seiner Marke „Oddset“ alles in der Monopol-Hand. Die Überlegungen umfassen 20 Lizenzen für Privatanbieter von Sportwetten, allerdings für alle Bundesländer. Der Entschluss dazu steht bereits länger fest und man kämpft um die Liberalisierung. Doch die EU-Kommission zeigt sich mit dem neuen Entwurf des Staatsvertrages wieder nicht zufrieden.
In Sachsen ist es mit den Sportwetten ein ewiges Hin und Her, was vor allem an den Machtwechseln der Parteien liegt. Vor sechs Jahren konnte bspw. Bwin noch seine Sportwetten anbieten. Dann kam der Lizenzentzug. „Nur ein staatliches Sportwetten-Monopol dämme die Spielsucht ein.“ Was an sich völliger Unsinn ist, denn die Politiker haben von Spielsucht sicherlich nicht viel Ahnung. Man vermutet, wie üblich, das Interesse an Steuerabgaben als eigentliches Ziel. Oddset machte im letzten Jahr 142 Millionen Umsatz, allein in Sachsen.
Obwohl die EU-Kommission noch kein grünes Licht gegeben hat, will Sachsen die Gesetzesänderung dem Landtag zur Abstimmung einreichen. Die neuen Regeln seien ein Test, erklärte die Landtagsregierung. Man wolle sehen, wie sich die Spieler gegenüber dem Schwarzmarkt verhalten und ggf. Anpassungen vornehmen.
Von Spielsucht-Einrichtungen hagelt es wie immer Kritik. Dem Staat sei es noch nie gelungen, das Glücksspiel wirklich zu kontrollieren.