Frankreich hat es vorgemacht. Seitdem die Steuern für Online Glücksspiel erhöht wurden, gingen die Betreiber auf die Barrikaden. Daraus ergibt sich, dass die Spieler häufiger verlieren müssen, damit ein Online Casino immer noch rentabel bleibt. Der Experte Lorien Philling vermutet, dass Deutschland sich eine Scheibe von dieser Steueridee abschneiden könnte.

Philling ist der Direktor des Forschungsinstituts „Global Betting and Gaming Consultants“. Er befürchtet, dass bei einer Steuererhöhung vor allem die Spieler, welche sonst immer in den Schutz genommen werden, am meisten darunter leiden würden. Auf der anderen Seite wäre der Markt der Online Casinos recht dünn besiedelt, denn nur wenige Anbieter hätte Interesse am deutschen Markt.

Wenn Deutschland nun die Vorgänger Frankreich und Italien nachahmt, erscheint seine Prognose durchaus logisch. Phillings steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Die Aktien von Bwin erfuhren zum Beispiel herbe Verluste, gleich nachdem der Gesetzesentwurf zum Online Glücksspielvertrag veröffentlicht wurde.

Dieser wurde aber nun zum Glück erst einmal auf Eis gelegt. Der Glücksspielstaatsvertrag hat vor der EU Kommission nicht standgehalten und der Regierung leibt einen Monat Zeit, um die kritischen Bereiche auszubessern. Darunter ist auch der geplante Steuersatz von 16,67%, welchen die Kommission für bedenklich hält. Außerdem dürften sich mit diesem Vertrag keine Anbieter von Online Casinos und Pokerwebsites anmelden, sondern nur der Bereich Sportwetten wäre erlaubt.