Portugals Sportminister denkt über regulierte Öffnung des Online-Marktes nach

[Casinonews]

In Portugal gibt es erste Anzeichen für eine Wende im streng kontrollierten Online-Gaming-Markt: Der Sportminister hat angedeutet, dass die Regierung eine mögliche Regulierung für Online-Wetten ins Auge fassen könnte, berichtet "Gambling Compliance". Vorangegangen sind dieser Aussage Forderungen von Portugals Footbool League, das Monopol für Santa Casa zu beenden.

bwin-Anlegern ist Santa Casa ein Begriff: Der Monopolist ging in der Vergangenheit gegen die Sponsorvereinbarung von bwin für die Football League vor und nannte die Werbeaktivitäten einen Gesetzesverstoss. In der Causa entschied der EuGH schlussendlich im September 2009, dass Monopole geeignet seien, den Konsumenten zu schützen. Sprich, das Verbot, mit dem das portugiesische Recht Internetanbieter wie bwin belegt, könne mit der Dienstleistungsfreiheit im Einklang stehen.

Aber Portugals Fussballer haben den Kampf nicht aufgegeben: Die Liga argumentiert, dass die finanziell angeschlagenen Klubs ins Hintertreffen geraten, wenn ihnen kommerzielle Verträge mit Online-Gaming-Anbietern verboten sind.

"Wir glauben, dass die Finanzkrise und die steigende Verschuldung der Staaten die Regulierungsbestrebungen im europäischen Online-Gaming-Markt beschleunigen könnten", meint UniCredit-Analystin Katharina Kastenberger. Kurz- bis mittelfristig erwartet sie zwar keine europaweite Regulierung, auf Länderbasis könnte es aber zu Regelungen via Lizenzsystem kommen.

"Fortschritte in der europäischen Gesetzgebung sollten daher ein potenzieller Kurstreiber bleiben, wenn auch zwischenzeitliche Rücksetzer auf der rechtlichen Front nicht auszuschliessen sind", so Kastenberger. Sie hat die bwin-Aktie auf "Kauf" mit Kursziel 50 Euro.