Google aktualisiert seine deutsche Glücksspiel- und Spielerichtlinie später in diesem Monat. Als Resultat können nur Betreiber und Partner, die von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) lizenziert sind, eine Werbezertifizierung beantragen.
Zuvor erlaubte Google Unternehmen, die auf dem deutschen Glücksspielmarkt aktiv sind, Anzeigen zu schalten, die sich an Spieler im Land richteten. Ohne zu prüfen, ob diese Unternehmen lizenziert waren. Ab dem 25. September werden Zertifizierungsanträge von Unternehmen ohne Genehmigung jedoch abgelehnt, teilte Google in einem letzte Woche veröffentlichten Update mit. Anbietern ohne GGL-Lizenz werden an diesem Datum alle bestehenden Zertifizierungen entzogen.
Obwohl sich die Richtlinie anscheinend an Betreiber wendet, gibt Google an, dass sie „diejenigen einschließt, die Glücksspielaggregationsdienste anbieten, beispielsweise indem sie auf ihrer Zielseite auf mehrere Angebote verschiedener Betreiber verlinken“. Dies deutet darauf hin, dass auch Partner, die nicht lizenzierte Websites bewerben, betroffen sein werden.
Deutscher Glücksspielmarkt von Schwarzmarktkonkurrenz geplagt
Das Update erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem deutsche Glücksspielbetreiber mit einem grassierenden nicht lizenzierten Markt zu kämpfen haben. Ganz zu schweigen von Behauptungen und Gegenbehauptungen über die Größe dieses illegalen Marktes. Im Juli meinte die GGL in ihrem Zwischenbericht zur Lage des Marktes, dass illegale Glücksspielaktivitäten im Jahr 2023 nur 4 % des deutschen Glücksspielmarktes ausmachen.
Das liegt weit unter unabhängigen Schätzungen. Ein Bericht der Universität Leipzig vom November 2023 besagt beispielsweise, dass nicht lizenziertes Glücksspiel 48,8 % aller Aktivitäten in Deutschland ausmacht. Im Anschluss an den Jahresbericht der GGL wies der Deutsche Onlinecasinoverband (DOCV) darauf hin, dass selbst bei Verwendung der Zahlen der Regulierungsbehörde ein Schwarzmarkt im Wert von 400 bis 600 Millionen Euro mindestens 20 % aller Glücksspielaktivitäten ausmacht.
Die Regulierungsbehörde hat die Befugnis gegen illegale Aktivitäten vorzugehen. Obwohl Maßnahmen wie die Sperrung von IP-Adressen Gegenstand von Gerichtsverfahren sind. Dies spielt eine Rolle, da die GGL bis 2026 einen Bericht über die Wirksamkeit des vierten Glücksspielstaatsvertrags vorlegen soll. Da sich der Zwischenbericht jedoch um Monate verzögert, erwartet der DOCV nun, dass die endgültige Bewertung frühestens 2027 veröffentlicht wird.