Im Kampf gegen eine wachsende Anzahl von Glücksspielern denkt sich die Politik unterschiedliche Maßnahmen auf. Der georgische Premierminister kam nun auf die Idee, die Steuern für den Glücksspielsektor zu erhöhen. In seinen Augen sei das aktuelle Glücksspielniveau als „katastrophal“.
In seiner Haushaltsrede sagte Irakli Gharibashvili, dass der Branchenumsatz von 48 Mrd. GEL auf 52 Mrd. GEL (17,9 Mrd. €) gestiegen sei. Dieses Niveau aus dem Jahr 2022 wurde vom Premierminister des osteuropäischen Landes als „katastrophale Zahl“ bezeichnet. Gharibashvili äußerte sich überrascht über die gestiegene Beteiligungsquote, die trotz der Verhängung eines Werbeverbots erfolgte. Darüber hinaus hat die Anhebung des Mindestalters auf 25 Jahre dazu geführt, dass 1,5 Millionen junge Menschen vom Glücksspiel ausgeschlossen wurden.
Als Reaktion darauf wird die Regierung den Steuersatz für die Gewinne von Glücksspielunternehmen von 10 auf 15 Prozent erhöhen. Auch bei der Geldabhebung (Auszahlung?) wird es eine Änderung geben: Spieler zahlen nun 5 statt 2 Prozent. Diese Tarifänderungen würden zu zusätzlichen 400 Mio. GEL pro Jahr führen, sagte Gharibashvili.
„Ich möchte einerseits meine Überraschung zum Ausdruck bringen, andererseits ist es sehr traurig, dass der Umsatz des Glücksspielgeschäfts steigt. Ich bin wirklich nicht glücklich, zu viele Bürger sind immer noch im Glücksspielgeschäft tätig. Sie wissen, dass wir letztes Jahr wichtige Änderungen vorgenommen haben, als wir Werbung verboten haben und auch die Teilnahme unserer Bürger am Glücksspielgeschäft auf das Alter von 25 Jahren beschränkt haben.“
Georgiens Glücksspielreformen
Anfang dieses Jahres unterzeichnete Garibashvili ein Reformpaket für die Glücksspielgesetze des Landes, einschließlich neuer Regeln, die Online Casinos auf landbasierte Organisationen beschränkten. Garibashvili sagte, die Reformen zielten auf die Bekämpfung von Glücksspielschäden ab, welche in den letzten Jahren vor allem bei jüngeren Bevölkerungsgruppen zu einem Problem geworden seien.
Während mittlerweile zusätzliche reine Online-Lizenzen verfügbar sind, verlangt die Regierung eine Gebühr von 1,6 Millionen Euro pro Lizenzinhaber und Jahr. Alex Szilaghi, Präsident von Szilaghi Consulting, sagt, dass dies angesichts der Größe der Region eine hohe Gebühr sei. „Meiner Meinung nach ist das eine riesige Geldsumme für Georgien – ganz zu schweigen von jedem anderen Land innerhalb der EU“, sagt er.
Was meint ihr? Können höhere Steuern die Nutzung von Glücksspielen schrumpfen lassen?