Pressemeldung vom 17.April 2008

bwin: Co-CEO rechnet mit Marktöffnung in den USA in den nächsten Jahren

Markt für Online-Gaming in "zwei bis drei Jahren" wieder offen

Der börsenotierte Internet-Wettanbieter bwin will in den nächsten Jahren langsamer als bisher wachsen. Die Probleme 2006 hätten zu einer Strategieänderung geführt, sagte Vorstand Norbert Teufelberger am Donnerstag am Rande einer Konferenz zu "Responsible Gaming" in Brüssel zur APA. bwin könne nicht mehr "so aggressiv in Wachstum investieren", sondern müsse "auch Gewinne zeigen". "Das haben wir 2007 zart begonnen, würde ich sagen, und diesen Weg versuchen wir fortzusetzen: Das heisst Wachstum, aber mit Profitabilität", so Teufelberger.

Nach dem Verbot von Online-Glücksspiel in der Türkei im Vorjahr werde sich bwin dort nun um eine Lizenz bewerben, kündigte der Vorstand an. bwin habe sich - im Gegensatz zu anderen Unternehmen - an die Regeln gehalten und zurückgezogen. "Wir werden sehen, ob das dann auch so gesehen wird", sagte Teufelberger.

In den USA rechnet der bwin-Vorstand in "zwei bis drei Jahren" damit, dass der Markt für Online-Gaming wieder geöffnet wird. "Die Amerikaner sehen jetzt schon, dass sie einen Riesenfehler gemacht haben und das Geschäft jetzt völlig im Untergrund ist", betont Teufelberger, weil es unmöglich sei, solche Verbote im digitalen Zeitalter durchzusetzen.

Mit einem kürzlich eröffneten Büro in Peking und weiteren Aussenstellen in Buenos Aires und in Mexiko will bwin die Aktivitäten auf weitere Regionen ausweiten. In Südamerika habe man bereits zwei Lizenzen erworben. Noch sei allerdings nicht eindeutig abschätzbar, ab wann bwin das erwartete "grosse Marktpotenzial" in Südamerika und Asien ausschöpfen könne.

In der EU gebe es zwar Bewegung "in die richtige Richtung, aber sehr langsam", so Teufelberger mit Verweis auf die langsame Öffnung in Frankreich. Das Land plane bis Anfang 2010 eine "regulierte Öffnung" des Glücksspielmarktes. Insgesamt werde es aber noch "drei bis fünf Jahre" dauern, bis die Spielregeln und der Zugang für private Glücksspielanbieter in der EU endgültig geklärt sind; der britische Regulator geht laut Teufelberger sogar von fünf bis zehn Jahren aus.

bwin will auch in Österreich weiter Druck auf die Casinos Austria machen. Das Argument: Es sei nicht zulässig, nur Sportwetten für Private zu erlauben, alle anderen Glücksspiele aber den staatlichen Lottereien oder Casinos vorzubehalten, die sich gleichzeitig - erfolgreich - in anderen Ländern um Lizenzen bewerben. "Wir sind dabei die Argumente zu entwickeln und Druck zu machen, dass man uns reguliert", sagte Teufelberger. bwin sei bereit Steuern zu zahlen, "aber es muss ein klares Regelwerk geben".

boerse-express.com