07.11.2006
Hessen-Lotto schaltet Online-Glücksspiele ab
Stopp für den virtuellen Lottoschein: Hessen-Lotto hat seit heute 20 Uhr seine Glücksspiele im Internet abgeschaltet; zuvor abgegebene Spielaufträge bleiben aber gültig. Die Lotterie-Treuhandgesellschaft will mit diesem Schritt einer Kartellamtsstrafe entgehen. Auch in Rheinland-Pfalz, Hamburg, Bremen, Sachsen, und Niedersachsen sind Online-Tips bis auf weiteres bei den staatlichen Anbietern nicht mehr möglich.
Vergangene Woche hatte das Bundeskartellamt ein Zwangsgeld von jeweils einer Million Euro angedroht, sollten die Lottogesellschaften die Tipscheine nicht über die Landesgrenzen hinaus freigeben. Da Hessen-Lotto allerdings nur eine Lizenz für das Gebiet von Hessen hat, kann es die eigenen Angebote nicht für Spiele aus anderen Ländern öffnen.
Kartellamt strebt Marktöffnung an
Internetwetten bei dem staatlichen Anbieter waren seit 2001 möglich; zunächst beim Zahlenlotto, bei Oddset und bei der Glücksspirale, es folgten Rubbellotto und Keno. Die Erlöse im Internet entsprachen 1,8 Prozent des Gesamtumsatzes, wie es hieß.
Das Kartellamt will die Lottogesellschaften auch dazu bringen, den Glücksspielmarkt stärker für private Vermittler von Tipscheinen zu öffnen. So sollen Tipscheine auch an Tankstellen und Supermärkten abgegeben werden können.
faz.net