31.10.2006
Europa jagt den Super-Jackpot
Wie können Tipper aus Deutschland mitspielen? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu "Euro Millions"
erschienen am 31. Oktober 2006 im Hamburger Abendblatt von Jenny Voth
Neun Länder, ein Jackpot: Bei „Euro Millions“ liegen 131 Millionen Euro im Topf.
Hamburg - Europa im Tippfieber: Mehr als 131 Millionen Euro warten am Freitag in der Neun-Länder-Lotterie "Euro Millions" auf Gewinner. Seit dem 1. September wurde der Jackpot nicht geknackt. Das Abendblatt beantwortet die zehn wichtigsten Fragen.
Was ist "Euro Millions"?
Die größte europäische Lotterie wurde 2004 gegründet und wird heute von neun staatlichen Lotterieverbänden veranstaltet (ohne Deutschland). Die Idee ist, die Spieleinsätze aus mehreren Ländern in einem Topf zu sammeln - dadurch liegen immer mindestens zehn Millionen Euro im Jackpot.
In welchen Ländern wird "Euro Millions" gespielt?
Die Teilnehmerländer sind Frankreich, Spanien, Portugal, Großbritannien, Irland, Belgien, Luxemburg, Schweiz und Österreich. Die Ziehung findet freitags um 21.30 Uhr in Paris statt. In den einzelnen Ländern wird "Euro Millions" von den nationalen Lotteriegesellschaften nach deren Teilnahmebedingungen betrieben. Die Gewinnverteilung erfolgt einheitlich.
Wie wird gespielt?
Für den Hauptgewinn müssen fünf aus 50 Zahlen richtig getippt werden. Außerdem müssen zwei Zahlen von eins bis neun, die in etwa der "Superzahl" des deutschen Lottos entsprechen, angekreuzt werden.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, den Jackpot zu knacken?
Die Chancen für den Gewinn liegen bei eins zu 76 Millionen. Zum Vergleich: Die Wahrscheinlichkeit, den deutschen Jackpot mit sechs Richtigen und Superzahl zu knacken, liegt nur bei eins zu 140 Millionen.
Wie hoch war der bisherige Rekordgewinn bei "Euro Millions"?
Den Rekordgewinn von 183,57 Millionen Euro teilten sich im vorigen Februar drei Tipper aus Frankreich und Portugal. Der mit 115,44 Millionen Euro bisher größte Einzelgewinn ging im Sommer 2005 an eine Irin.
Was passiert, wenn der Jackpot nicht geknackt wird?
Wenn der Hauptgewinn elf Wochen lang stehen bleibt, wird er in der zwölften Woche (Mitte November) auf die Tipper der zweiten Gewinnklasse verteilt.
Dürfen auch Deutsche bei "Euro Millions" mitspielen?
Ja. Deutsche können in einem der teilnehmenden Länder einen Lottoschein ausfüllen und auf diese Weise einen Lotto-Vertrag mit der nationalen Lotteriegesellschaft schließen.
Wie kann ich von Deutschland aus einen Tipp abgeben?
Nur per Internet. Es ist zwar nicht möglich, online bei den ausländischen Lotteriegesellschaften mitzuspielen. Dafür wären ein Wohnsitz und eine Bankverbindung in dem jeweiligen Land notwendig. Es gibt im Internet jedoch Anbieter, die Tipps annehmen und in einem der teilnehmenden Länder abgeben. Dabei handelt es sich nicht um Lottogesellschaften, sondern um Spielvermittler.
Wie ist die Rechtslage?
Der auf Glücksspiel spezialisierte Rechtsanwalt Dr. Wulf Hambach (33, München): "Die gewerblichen Anbieter bewegen sich in einer rechtlich nicht eindeutig geregelten Grauzone." Die Vermittlung der Tipper an ausländische Lottogesellschaften durch private Anbieter sei jedoch nicht verboten. "Der Verbraucher ist in jedem Fall durch Artikel 49 des EG-Vertrages geschützt. Darin wird Spielern eine sogenannte ,passive Dienstleistungsfreiheit' gewährt, nach der auch Dienstleistungen aus dem Ausland angenommen werden dürfen." Große Spielvermittler wie Faber oder Jaxx bieten ihre Dienste nur für deutsche Lotterien an.
Woran kann man seriöse Anbieter erkennen?
Hambach: "Unbedingt die Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Internetseite beachten. Dort kann beispielsweise nach dem verantwortlichen Treuhänder, meist Rechtsanwälte oder Notare, gesucht werden." Eine Liste von Annahmestellen gibt es unter www.mr-lotto.net
abendblatt.de
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