Von Fairness kann wirklich nicht die Rede sein. Der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) organisiert zweimal in der Woche die reguläre Ziehung der Lottozahlen und hat den ganzen Aufwand mit der Veranstaltung. Auf der anderen Seite gibt es Unternehmen wie Tipp 24.com, welche in Großbritannien registriert sind und sich auf Kosten des DLTB bereichern. Denn dort wird auf die deutschen Lottozahlen bzw. die Vorhersage getippt, denn diese Wette steht in keinem Zusammenhang mit der deutschen Lotto-Gesellschaft. Anfang des Jahres gewann auf diesem Weg jemand 6,7 Millionen Euro. Der Gewinn war derselbe, welcher an jenem Tag im Pot lag.

Doch rechtlich gesehen wird sich hier mit fremden Federn geschmückt und das gefällt dem DLTB überhaupt nicht. Denn es werden Einsätze auf deutsche Ziehungen kassiert, aber keine Steuern gezahlt, weil die Unternehmen auf Gibraltar o.Ä. ihren Sitz haben. In der „Süddeutschen Zeitung“ war zu lesen, dass die Länder die Geldflüsse an solch private Lottoanbieter aus dem Ausland unterbinden wollen. Nach Aussage der Zeitung soll dies im niedersächsischen Innenministerium schnell und gezielt erfolgen.

Denn es geht hier um sehr viel Geld. Die staatlichen Lotto-Gesellschaften setzen im vergangenen Jahr fast sieben Milliarden Euro um. Die privaten Lottoanbieter sollen unterdessen schon knapp vier Milliarden Euro erzielen, allerdings zum Großteil steuerfrei. Ein Teil dieser Abgaben geht nach festgelegten Regeln an Sportverbände und andere Organisationen, aber eben nur, wenn Steuern gezahlt werden.