Der Freistaat Bayern ist bekannt für seine eigenen Ideen. Auch hinsichtlich des Glücksspiels nutzt man die Rahmenbedingungen gut aus. Jetzt wurde ein Projekt für 1,2 Millionen Euro gestartet, das den Zweck verfolgt, Mitarbeiter für Lotto-Annahmestellen auszubilden. Das Fortbildungszentrum für Lotto-Verkäufer eröffnet in Nürnberg.
Lotto zu vertreiben ist ein Risiko. Aktiv bewerben darf man es nicht und so sind die Einnahmen durch die Tippscheine sehr unregelmäßig. Die Mitarbeiter wissen oft nicht, was sie dürfen und was nicht. 15.000 Mitarbeiter allein in Bayern sind von dieser Unwissenheit betroffen. Die „Lotto-Akademie“ wird seit etwas mehr als einem Jahr betrieben. In 16 Themenblöcken können die Betreiber und Angestellten geschult werden. Wie können Kunden langfristig gebunden werden, ohne gegen das geltende Gesetz zu verstoßen? Eine wichtige Frage, der sich die Trainer stellen.
Die Gewinne maximieren, aber den Spielerschutz wahren will gelernt sein. Lohnenswert ist die Akademie für die Teilnehmer in jedem Fall. 131 Millionen Tippscheine wurden in 2012 abgegeben, etwas weniger als im Vorjahr. Deshalb machen sich die Lotto-Annahmestellen Sorgen, wie sie diesen Trend umkehren können. „Wir wollen unseren Partnern das Rüstzeug an die Hand geben, um sich besser aufzustellen“, erklärte Akademie-Chef Harald Lindner.
Seitens der Opposition gibt es wie immer Kritik. Man fragt sich, ob die 1,2 Millionen notwendig waren und ob der Lerneffekt sich wie gewünscht auf die Umsätze auswirken wird?