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Thema: Auf die Pferde-Rennbahn statt aufs Börsenparkett

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    News Editor Avatar von Casinonews
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    Standard Auf die Pferde-Rennbahn statt aufs Börsenparkett

    Die Kurssprünge an der Börse machen eine Investition in Aktien zum Glücksspiel. Warum also nicht gleich auf Pferde wetten, Roulette oder Poker spielen?

    Uwe Schmidt konnte es kaum glauben. Am vergangenen Wochenende war er zum ersten Mal beim Pferderennen, auf der Rennbahn Hoppegarten in Berlin. Sonnenschein, viele Familien mit Kindern, Freizeitparkstimmung. Nur so zum Spaß setzte Schmidt fünf Euro auf einen totalen Außenseiter, "vor allem deshalb, weil der Gaul auch noch 'Fernet Branca' hieß". Entsprechend abenteuerlich war die Quote: 1:37 boten die Buchmacher auf Sieg. Und dann geschah es. In der Schlussrunde holte das bis dahin komplett überforderte Tier auf, galoppierte an allen anderen vorbei und kam nahezu zeitgleich mit dem führenden Pferd ins Ziel. Es winkten 185 Euro Gewinn. "Ich war drauf und dran, eine Magnumflasche Sekt für meine Freundin und mich zu ordern", sagt Schmidt.

    Für ihn sei das fast wie ein Erweckungserlebnis gewesen. Denn wochentags ist Uwe Schmidt engagierter Privatanleger und hantiert nach Feierabend mit Aktien und Optionsscheinen. Zurzeit wettet er beispielsweise mit einem Put auf einen Rückgang des Euro Bund Future. 3700 Prozent Rendite wie bei Pferderennen aber sind selbst mit den kühnsten Derivate-Konstruktionen nicht möglich. Sollte es sich nicht also doch lohnen, gelegentlich ins Wettbüro zu gehen, zumal die Börse zurzeit ohnehin eher einem Glücksspiel gleicht?

    Seit dem Beschluss über das erste Hilfspaket für Griechenland sind die Märkte derart verunsichert über Staatsschulden und Konjunkturentwicklung, dass bislang unbeachtete Nachrichten, ob gut oder schlecht, für massive Kursausschläge sorgen. Innerhalb eines Monats hat der Deutsche Aktienindex rund 700 Punkte verloren, wieder gewonnen und erneut verloren. Anfang vergangener Woche etwa, als Gerüchte von einer Verstaatlichung der spanischen Sparkasse Cajasur die Runde machten, sackte der Dax binnen Stunden um drei Prozent ab. Der Volatilitäts-Index VDax erreichte zuletzt neue Jahreshöchststände. Der Dow Jones wiederum fiel am Mittwoch unter 10 000 Punkte wegen einer Zeitungsmeldung: Die "Financial Times" hatte gemutmaßt, dass China seine Positionen in europäischen Staatsanleihen prüfe. Tags darauf reichte ein einfaches Dementi, und die Kurse schossen wieder nach oben.

    Das Vertrauen in die Aktie als Instrument für Vorsorge-Sparer wird so nicht eben gestärkt. Ein kleiner Vergleich mit drei Klassikern des Glücksspiels - Roulette, Poker und Pferderennen - zeigt, dass jeder Anleger, der feststehende Wahrscheinlichkeiten bevorzugt, dort fast besser aufgehoben wäre. Zumindest kurzfristig.

    "Börsenkursveränderungen sind relativ zufällig und so gut wie unvorhersehbar", sagt Walter Krämer, Leiter des Instituts für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Dax morgen steigt, liege bei 50 Prozent. Ebenso wahrscheinlich sei es, dass er fällt.

    Diese Quote erinnert an die Felder "schwarz" und "rot" beim Roulette. Da beim französischen Roulettekessel noch die Null im Spiel ist, liegt die Gewinnwahrscheinlichkeit allerdings nur bei 48,6 Prozent. Leider entspricht aber auch das nicht einmal der Auszahlquote, da die Spielbank stets einen Teil des Gewinns einbehält. Am deutlichsten wird das, wenn man auf nur eine der 37 Zahlen setzt und gewinnt. In der Regel wird der Einsatz dann nur mit 35 multipliziert. Da der Einsatz mit zurückgezahlt wird, bleiben also 2,7 Prozent bei der Bank. Das jedoch entspricht beim Depot-Sparer fast schon einer üblichen Summe aus Transaktions-, Depot- und Verwaltungskosten.

    Unterschlägt man also einmal Faktoren wie Dividendenausschüttungen oder die Tatsache, dass Aktien länger als nur für die Dauer eines "Spiels", also eines Handelstags, gehalten werden können, macht man am Roulettetisch einen ähnlich guten Schnitt wie auf dem Börsenparkett. Mit einer wichtigen Einschränkung: Beim Roulette lauert permanent der "Risk of Ruin": Da die Gewinnchance beim Roulette immer kleiner ist als 50 Prozent, führt endlos langes Spielen theoretisch zum Bankrott.

    Doch selbst wenn der Anleger länger an seinem Investment festhält, steigt damit nicht zwangsläufig die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn. Mit seinen Studenten machte Statistik-Professor Krämer vor einiger Zeit ein Experiment. Sie warfen Dartpfeile auf den Kursteil einer Zeitung, investierten in die "Treffer" - und schnitten über viele Wochen mit ihrem breit aufgestellten Portfolio so gut oder so schlecht ab wie der Gesamtmarkt. Der Grund: Laut Krämer gibt es kaum einen professionellen Marktteilnehmer, der nicht alle notwendigen Informationen über Unternehmen und Konjunktur hat und damit eine Outperformance erzielen könnte. "Bei allen aktuellen Kursen sind die verfügbaren Informationen eingepreist. Und gibt es eine neue Nachricht, ist auch diese nach zehn Sekunden verarbeitet." Es gibt keinen Anleger, der mehr über beispielsweise den Apple-Konzern weiß als alle anderen.

    Die Profis an der Börse werden von moderner IT unterstützt. Am Pokertisch fällt dieses Hilfsmittel flach. Zwar hat hier jeder nur die Gewissheit über die zwei Karten, die er auf der Hand hat. Aber wer gut trainiert ist, hat einen Informationsvorsprung, kennt die Wahrscheinlichkeit der Kartenpaare bei anderen Spielern - und kann diese im Laufe des Spiels sogar noch weiter eingrenzen. Und wer die Regeln der Mathematik beherzt, macht sich keine Illusionen: Hat man beispielsweise einen König und ein Ass auf der Hand, sieht das auf den ersten Blick gut aus. Doch die Wahrscheinlichkeit auf ein Pärchen liegt wie bei allen anderen Karten bei sechs zu 46. Allein die Chance, am Ende ein höheres Pärchen zu haben als andere, ist etwas größer.

    Profis können Anfänger über einen gewissen Zeitraum in aller Regel besiegen, der Informationsvorsprung macht sich anders als an der Börse (Insiderhandel ausgenommen) also bezahlt. Poker ist damit kein reines Glücksspiel.

    Wenn es am Aktienmarkt schon wenig hilft, mehr zu wissen als andere, so gibt es laut Experte Krämer doch einige statistische Gewissheiten. Eine davon: Aktien, die eine hohe Kovarianz zum Markt aufweisen, also ähnlich auf und ab tickern wie die meisten anderen, bergen auch eine etwas höhere Chance auf Kurssteigerungen. Mit solchen statistischen Beobachtungen gehen vor allem in Großbritannien die Pferdesportfans auf die Rennbahn und ins Wettbüro. Je näher das Pferd einer bestimmten Idealform kommt, je erfolgreicher der Zuchtstall in der Vergangenheit, je besser der Jockey in den vergangenen fünf Rennen war - umso höher ist die Chance auf Sieg.

    Wer damit in Deutschland erfolgreich sein will, dem macht der Fiskus einen Strich durch die Rechnung. Die Abgaben hier sind relativ hoch, sodass viele Buchmacher nur noch Wetten ins Ausland vermitteln. Die Umsätze an deutschen Rennbahnen gehen zurück. Ein weiterer Nachteil: Wer wirklich seine Chancen vergrößern will, muss persönlich an der Rennbahn erscheinen und stets beobachten, wie Pferde und Jockeys abschneiden.

    Die Weisheiten der drei Glücksspiel-Varianten lassen sich allerdings auch am Aktienmarkt anwenden: langfristig investieren, möglichst viele Informationen sammeln und einige Statistiken berücksichtigen. So sind, und das bestätigt selbst Walter Krämer, jedes Jahr zwei Prozent mehr Rendite möglich als mit Bundesschatzbriefen.

    Und vor einigen Unwägbarkeiten ist man zusätzlich geschützt: In Hoppegarten sinnierte Uwe Schmidt nach dem Sieg seines Glücksbringers "Fernet Branca" noch über die Bedeutung des Werbespruchs "Man sagt, er habe magische Kräfte", als er eine böse Überraschung erlebte. 15 Sekunden nach dem Foto-Finish der Pferde entschied die Rennleitung, dass "Fernet Branca" nur Zweiter geworden war. Aus einer Rendite von 3700 Prozent war eine Null geworden.

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