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Thema: Volkszockerei in der Krise

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    Standard Volkszockerei in der Krise

    Die 6 aus 49 haben es schwer: Statt Lotto spielen junge Leute lieber Poker im Internet. Mit höheren Preisen soll jetzt dem Umsatzschwund begegnet werden - mit wenig Aussicht auf Erfolg.

    Kennen Sie noch Karin Tietze-Ludwig? Nein? Mehr als 30 Jahre lang, nämlich von 1967 bis 1998, leitete sie mit der Ziehung der Lottozahlen den Samstagabend ein. "Der Aufsichtsbeamte hat sich vor der Ziehung vom ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes und der 49 Kugeln überzeugt", säuselte Karin - und los ging's. Die gesamte Familie saß gespannt vor dem Fernseher und hoffte auf den großen Gewinn. Goldene Zeiten waren das.

    Diese fetten Jahre sind nun vorbei. Zwar gibt es mit Franziska Reichenbacher eine würdige Nachfolgerin als Lotto-Fee. Aber das Lottospiel selbst steckt in einer Krise: Wenn es nicht gerade um einen Millionen-Jackpot geht, verzichten viele aufs staatlich organisierte Tippen. "Der gesamten Glücksspielbranche geht es extrem schlecht", klagt Norman Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbands, im Gespräch mit stern.de. Es gehe kontinuierlich und massiv bergab. Gerade auch die Lottoannahmestellen seien hart getroffen, viele gerieten in massive Existenznöte.

    Der Umsatz ist nach Angaben des Verbands, einem Zusammenschluss privater Lottovermittler, allein im vergangenen Jahr um 15 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zu 2005 wurden sogar 22 Prozent weniger umgesetzt. Lotto hat massiv an Attraktivität verloren, das Durchschnittsalter der Spieler liegt nach Einschätzung von Branchenkennern bei 50 Jahren. "Wir kämpfen ums Überleben", sagt auch Günther Schneider, Sprecher des Vorstands der Norddeutschen Klassenlotterie (NKL) in der "Financial Times Deutschland". Er geht davon aus, dass sich "unser Umsatz bis zum kommenden Jahr verglichen mit 2006 halbiert haben wird".

    Werben verboten
    Als Umsatzkiller Nummer eins bei der Volkszockerei macht die Branche den neuen Glücksspielstaatsvertrag aus, der seit Anfang 2008 in Kraft ist. Er verbietet Werbung im Fernsehen, am Telefon, sowie das Tippen im Internet. Für so genannte Postwurfsendungen gelten strenge Beschränkungen. All das soll dazu dienen, die Spielsucht zu bekämpfen. Hintergrund ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2006. Für die Richter ist ein staatliches Wettmonopol nur dann mit dem Grundgesetz vereinbar, wenn die Suchtbekämpfung im Mittelpunkt steht. Ist dies nicht der Fall, hat die Marktliberalisierung Vorrang, so wie in jeder anderen Branche in der EU auch. Seit dem Inkrafttreten des Vertrages wacht entsprechend auch der Fachbeirat Glücksspielsucht über die Zulassung neuer Glücksspiele.

    Die Bundesländer sind in einer widersprüchlichen Situation: Einerseits haben sie ihr Monopol erhalten und sind nun in der Pflicht, die Spielsucht zu bekämpfen. Andererseits haben sie nach wie vor ein Interesse daran, möglichst viele Spieler zu den Lotto-Annahmestellen zu locken. Immerhin fließt ein guter Teil der Einnahmen aus der staatlichen Lotterie nach wie vor in ihre Taschen.

    Macht Lotto süchtig?
    Die private Lotto-Branche zweifelt daran, dass Lottospielen wirklich süchtig machen kann. "Beim Lotto gibt es keine Spielsucht, wohl aber beim Pokern im Internet", argumentiert Lotto-Präsident Faber. Erst durch Werbung für harmloses Lotto werde die Gefahr einer Spielsucht bei anderen Spielen effektiv bekämpft. "Die jungen Leute im Internet müssen wissen, dass es Lotto gibt", sagt er als Besitzer von Faber-Lotto natürlich nicht ohne Eigeninteresse. Er fordert, das Werbeverbot aufzuheben und den Vertrieb wieder zu liberalisieren.

    Die staatlichen Lotterieanbieter versuchen derweil, irgendwie den schwindenden Umsätzen Einhalt zu gebieten. Der Versuch, ein länderübegreifendes Euro-Lotto mit deutlich höheren Jackpots einzuführen, ist dem Vernehmen nach wieder aufgegeben worden. Der Fachbeirat hatte dies mit Verweis auf die höhere Suchtgefahr abgelehnt.

    Lotto nur "Freizeitbeschäftigung"
    Stattdessen sollen jetzt nach einem Bericht der "Bild" die Preise für Samstags- und Mittwochslotto von derzeit 75 Cent auf bis zu einen Euro angehoben werden. Zudem wird demnach überlegt, die Zusatzzahl abzuschaffen. Stattdessen soll die Superzahl für alle Gewinnklassen eingeführt werden. Auch neue Gewinnklassen, etwa ein Zweier mit Superzahl, seien in Planung, so die "Bild". Bestätigen will das Klaus Sattler, Sprecher des Deutschen Lotto- und Totoblocks in Stuttgart, nicht. Es würden in einem Marktforschungsprojekt neue Spielmodelle getestet, sagt er lediglich. Die Ergebnisse lägen aber noch nicht vor.

    Lotto-Präsident Faber kennt die geplanten Preiserhöhungen, hält sie aber lediglich für eine Verzweifelungstat. "Damit sollen die desaströsen Auswirkungen des Staatsvertrags abgemildert werden", sagt er. Ob die Umsätze durch eine Preiserhöhung wirklich steigen, ist für ihn fraglich. "Der Getränkehersteller Bionade hat auch den Preis erhöht, in der Folge ist der Umsatz massiv eingebrochen."

    Auch der Fachbeirat Glücksspielsucht ist nicht begeistert: "Glücksspiel sollte eine Freizeitbeschäftigung bleiben und nicht mehr und mehr zu einem Wirtschaftszweig mit wachsenden Profiten werden", sagt Beirats-Mitglied Michael Adams der "Leipziger Volkszeitung". Er fordert eine Obergrenze für den Jackpot: "Wir müssen wegkommen von irrwitzigen Jackpotspiralen von über 30, 40 Millionen Euro, die jedes Mal einen Herdentrieb verursachen, bei denen viele Spieler die realen, minimalen Gewinnchancen komplett ausblenden", so Adams.

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