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Thema: Ein Platz im Schatten

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    Standard Ein Platz im Schatten

    Die Soziallotterien von ARD und ZDF sind gefährdet, weil der Staat den Losverkauf im Internet massiv einschränkt

    München - Glücksspiel ist in Deutschland Staatssache. Kein Wunder, es bringt ja auch genügend Geld in die Kassen; Geld, das sich die Bundesländer nicht entgehen lassen. Sie sind es, die über Lotto und Toto, Sportwetten und Kasinos wachen. Auch die gemeinnützigen Fernsehlotterien "Ein Platz an der Sonne" (ARD) und "Aktion Mensch" (ZDF) stehen unter der Kontrolle der 16 Länder. Lange Zeit verdienten die beiden Soziallotterien sehr gut. Doch jetzt sind sie gefährdet. Seit 1. Januar dürfen sie ihre Lose nur noch unter strengen Auflagen im Internet verkaufen.

    "Unser Auftrag, möglichst viel Geld für soziale Projekte zu erspielen, ist stark in Gefahr", sagt Christian Kipper, Geschäftsführer der ARD-Fernsehlotterie. Er befürchtet massive Einbrüche beim Losverkauf. Wie es aussehe, werde die ARD-Einrichtung in Zukunft 20 bis 30 Prozent weniger Geld an gemeinnützige Hilfsprojekte zur Verfügung stellen können. Auch die Aktion Mensch leidet unter dem Eingriff der Länder. "Unser Modell wird in Frage gestellt", sagt Geschäftsführer Dieter Gutschick.

    Grund für die Aufregung: Die Bundesländer haben ein neues Glücksspielrecht erlassen, das seit 1. Januar gilt. Es soll die Bürger davor schützen, ihr Geld zu verzocken. Das Gesetz wurde nun auch auf das Internet ausgedehnt. Wie viele Spielsüchtige es in Deutschland gibt, weiß keiner so genau. Die Zahlen schwanken bei den pathologisch Kranken zwischen 100 000 und 290 000, bei den sogenannten problematischen Fällen sind es bis zu 340 000 Menschen. Die Frage ist, ob auch die beiden Soziallotterien die Glücksspielsucht fördern. Gutschick reagiert empört: "Wer bei uns Lose bestellt, wird bestimmt nicht süchtig."

    Der Grund für das rigide Vorgehen der Ministerpräsidenten ist ziemlich banal. Sie wollen ihr Glücksspiel-Monopol schützen, auf die jährlichen Milliardeneinnahmen will kein Bundesland verzichten. Lange Zeit haben die Länder das Thema Spielsucht vernachlässigt, sie haben lieber kassiert. Nun scheren sie, aus Angst um ihre Lotto-Milliarden, alle Lotterien über einen Kamm. Auch die gemeinnützigen Einrichtungen.

    Dabei funktionierte das Geschäftsmodell der Fernsehlotterien gut. Die beiden TV-Lotterien verkaufen dank Sendungen wie "Wetten, dass . . . ?" jedes Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro Lose. Der größte Teil der Erlöse fließt in die Kinder- und Jugendhilfe oder kommt alten Leuten und Behinderten zugute. Etwa ein Drittel der Einnahmen wird als Gewinn ausgeschüttet, als Preise gibt es Bargeld oder Eigenheime. Auch die Bundesländer kassieren mit, sie streichen eine Lotteriesteuer ein. Die Organisation und Verwaltung der beiden Fernsehlotterien kosten das wenigste Geld. Getragen werden die TV-Lotterien von ARD und ZDF sowie der Arbeiterwohlfahrt, dem Caritasverband und dem Roten Kreuz.

    Jetzt ist der Platz an der Sonne in Gefahr. Das Internet ist ein wichtiger Weg, um die Lose zu verkaufen. "15 Prozent der Neukunden kamen bisher übers Netz", sagt Gutschick. Alle Vorteile, die das Internet biete, wische der Staat einfach weg. Wer ein Los bestellen will, dem werde es unnötig schwergemacht, sagt auch Kipper von der ARD. Um nachzuprüfen, ob ein Loskäufer über 18 Jahre alt ist, muss die Lotterie die angegebenen Daten bei der Schufa abgleichen. Wenn alles passt, wird der Online-Besteller angeschrieben, damit er seine Angaben noch einmal bestätigt. Erst dann wird das Los per Einschreiben verschickt, denn nur der Besteller darf das Los in Empfang nehmen. Ist er nicht zu Hause, muss er zur Post. Allein die Portokosten, klagt Kipper, stiegen von 55 Cent auf 4,40 Euro. "Wer bestellt bei diesem Aufwand noch online?", fragt er.

    Ilona Füchtenschnieder vom Fachverband Glücksspielsucht hält das Klagen der Soziallotterien für übertrieben: "Die TV-Lotterien sollen mal den Ball flach halten, immerhin sind sie die einzigen Lotterien, die noch Fernsehwerbung machen dürfen." Sie hat nichts gegen die Soziallotterien, schon gar nicht gegen die Hilfen für Bedürftige. Ihr geht es um die Botschaft: "Viele Menschen sagen, wenn es sozial gerade nicht so gut läuft, probier"s doch mal mit Glücksspiel." Es ist diese "glücksspielpositive Stimmung", die sie stört. Füchtenschnieder ist der Meinung, dass soziale Aufgaben durch Steuergelder finanziert werden sollten - und nicht durch Glücksspiel.

    Eines prangern auch Gutschick und Kipper an: Pferdewetten und das Spielen am Geldspielautomaten fallen nicht unter den Glücksspielstaatsvertrag der Länder. Sie unterliegen der Gewerbeordnung, und um die kümmert sich der Bund. Dabei sei doch erwiesen, so Suchtexpertin Füchtenschnieder, dass der Geldautomat am meisten Glücksspielsüchtige verursache - dagegen seien die Soziallotterien harmlos.

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