Neues deutsches Gesetz verbietet Internet-Werbung - Angebot darf nur mehr eingeschränkt betrieben werden
Um neuen Gesetzesvorschriften zu genügen, verzichtet der Internet-Lottovermittler Tipp24 weitgehend auf Online-Werbung und beraubt sich damit des wichtigsten Mittels zur Kundengewinnung. "Unser Wachstum wird sich verlangsamen", sagte Vorstandsmitglied Petra von Strombeck Reuters am Montag. "Unser Geschäftsmodell ist damit infrage gestellt."
Das Werbebudget von zwölf Mio. Euro floss in diesem Jahr fast komplett in Online-Werbung. Nun soll es deutlich zusammengestrichen werden, ein Ausweichen auf andere Medien ist nicht geplant. Das Unternehmen hofft auf die Gerichte. Tipp24 kämpft an vielen Fronten gegen den neuen Glücksspiel-Staatsvertrag, der die Vermittlung von Lottospielen im Internet und die Werbung dafür verbietet. Ende Dezember endet das Übergangsjahr, das Tipp24 und Konkurrenten wie Jaxx gewährt wurde.
Ab Januar darf Tipp24 möglicherweise nur noch in Berlin Lottospiele im Internet anbieten, da das Unternehmen dort vor dem Verwaltungsgericht gesiegt hatte. In allen anderen Bundesländern will Tipp24 Rechtsschutz beantragen. Wo er gewährt wird, wären die Online-Spiele bis zum abschließenden Spruch des Bundesverwaltungsgerichts oder des Europäischen Gerichtshofs erlaubt. Kunden müssen sich aber darauf einstellen, auf der Tipp24-Internetseite künftig ihren Standort anzugeben.