Die Geschäfte der Casinos Austria gehen „derzeit leider nicht gut“. So erklärte es vor kurzem der noch amtierende Generaldirektor Alexander Labak zu. Seine Mitarbeiter dürften es schon vermutet haben. Vor allem die großen Instanzen in Wien und Bregenz leiden unter einem starken Besucherschwund.

Diese Nachricht schockierte und zwang das Unternehmen zu einer weiteren Stellungnahme. Darin ist von einer Durststrecke die Rede. Noch sei nichts verloren und man wolle eine miese Stimmung vorbeugen. Im Casino-Geschäft sei man diese Schwankungen gewohnt. Die letzten zwei Jahre verliefen durchaus gut. Jetzt müsse man sich eben wieder anpassen.

Labak hat dabei einen schweren Fehler begangen. Er kürzte das Werbebudget drastisch ein und somit verloren die Spielbanken an Aufmerksamkeit. Was weniger Gäste zur Folge hatte. Wenn die Werbung ausbleibt, verliert auch das Image der Spielbanken. Demnächst wolle man wieder eine Kampagne starten. In der Zwischenzeit haben andere Freizeitaktivitäten an Beliebtheit gewonnen. Hinzu kommt das regulierte Online Glücksspiel. Allerdings verdienen die Casinos Austria hier mit. Labak will zudem einen Blick auf die Personalkosten werfen und ggf. Strukturveränderungen durchführen.

Dieses Jahr kam der heiße Sommer erschwerend hinzu. Er brachte gerade die Highroller dazu den Tischen fern zu bleiben. Ohne diese Millionäre sieht es in der Spielbanken-Kasse mau aus. „Niemand dachte da an einen Casino-Besuch“, erklärte Martin Hainberger. Der Direktor des Linzer Casinos macht sich keine Hoffnung: Dieser Umsatz ist nicht mehr rein zu holen.

Für private und geschäftliche Events bucht man die Casinos Austria weiterhin gern. „So viele Veranstaltungen hatten wir noch nie im Herbst“, meint Hainberger. Bis in den Winter sind seine Räumlichkeiten ausgebucht. Das Casino-Flair zieht eben weiterhin an. Allein in Casino Linz sind es etwa 350.000 Besucher jährlich. Die meisten davon reisen aus dem näheren Umkreis an.

Insgesamt traten 2,85 Millionen Besucher in Österreich herein und interessierten sich damit für das Spielangebot. Daraus lie0 sich ein Umsatz von 330 Millionen Euro generieren. Insgesamt erzielte der gesamte Konzern jedoch über vier Milliarden Euro. Österreich bleibt somit nur ein kleines Geschäft, aber es ist die Heimat des Unternehmens.