Seit nunmehr fast einem Jahr ist das kleine Glücksspiel in Wien verboten. In anderen Bundesländern in Österreich dürfen nur noch eine bestimmte Anzahl an Geldspielautomaten aufgestellt werden, im Westen des Landes ist das Glücksspiel an den Slots nach wie vor verboten. Trotzdem können in Österreich immer noch viele illegale Slots gefunden werden. Die Finanzpolizei hat mehr zu tun denn je. Insgesamt 988 Razzien wurden im Jahr 2015 durchgeführt, mehr als 2000 Geräte wurden beschlagnahmt.
„In Wien haben wir die Lage durch unsere Kontrollhandlungen gut im Griff“, sagte Wilfried Lehner, Chef der Finanzpolizei. Zwar kämen nach seiner Aussage doch immer wieder kleinere Anzeigen hinzu, dennoch gäbt es nur noch „wenige Verdachtsfälle“. Die Anzeigen kommen dabei nicht nur von besorgten Bürgern, sondern auch und vor allem durch die Konkurrenten, selbst Spieler zeigen die illegalen Betreiber immer wieder an.

Lieber illegales Glücksspiel als Sportwetten

Aber auch die Sportwetten-Betreiber, die in den Hinterzimmern ihr illegales Glücksspiel anbieten, sind nach wie vor ein Thema in der Hauptstadt Österreichs. Sportwetten sind für die Betreiber nicht so lukrativ wie das Glücksspiel. Aus diesem Grund, so Lehner, sei der Reiz natürlich groß, den Umsatz mit dem Glücksspiel aufzuwerten.
Das neue Wettgesetz in Wien wird die Sportwetten um einiges verschärfen. „Der Wettanbieter kann auch seine Wettkonzession verlieren, wenn er illegales Glücksspiel anbietet“, sagte Lehner. Seit einigen Wochen liegt dieser Gesetzentwurf nun in Brüssel zur Genehmigung vor. Mit der Verabschiedung des Gesetzes werden die Live-Wetten auf sportliche Ereignisse künftig verboten sein.

418 Geldspielautomaten in Wien beschlagnahmt

Nach Aussage der Finanzpolizei hat sich die Situation in Wien dank der Zusammenarbeit von Magistrat Wien, Landespolizeidirektion und Finanzpolizei jedoch deutlich entschärft. „Sowohl illegale Wettbüros als auch illegale Glücksspielbetriebe werden gemeinsam kontrolliert, die Geräte beschlagnahmt und der Betrieb geschlossen“, so Lehner. „Das Ausweichen auf Wettbetriebe konnte damit bereits effektiv eingedämmt werden“. In Wien wurden bis November 2015 350 Betriebe kontrolliert und 418 Geldspielgeräte wurden im Rahmen dessen beschlagnahmt.