Die Spielbanken in Nordrhein-Westfalen haben auf dem Papier gesehen bereits ausgespielt. Ihre Umsätze sind seit geraumer Zeit rückläufig, ebenso die Besucherzahlen. Schöne Abende im Smoking und Abendkleid interessieren immer weniger, weshalb der Dresscode auch schon gelockert wurde. Eine aufgeladene Atmosphäre wie im Film herrscht auch nicht mehr wirklich.

Die Betreiber geben sich weiterhin Mühe, doch die Zahlen wollen einfach nicht den Aufwand rechtfertigen. Das zuständige Finanzministerium hat nun die blanke Wahrheit präsentiert und eigentlich heißt es hier: „Nichts geht mehr!“ Vor zehn Jahren empfingen die vier Spielbanken in NRW noch mehr als 1,5 Millionen Menschen, heute sind es weniger als 900.000. Das Minus für 2015 soll sich auf knapp neun Millionen Euro belaufen.

Wie immer schimpft auch das Finanzministerium auf die wachsende Konkurrenz aus dem Internet. Außerdem sei man nicht präsent genug im Land, weshalb mit dem Bau der fünften Spielbank in Köln so schnell wie möglich begonnen werden muss. Für die wurde aber immer noch kein geeigneter Standort gefunden. Das Land NRW muss also wieder zuschießen und die Stimmen zur Privatisierung werden immer lauter. Die Suchtberatungsstellen sind gegen die Privatisierung, weil sie eine zunehmende Anzahl von pathologischen Spielern befürchten. Je attraktiver ein Casino, desto höher die Zahl der Hilfesuchenden, so ihre Meinung.

Die Casinos beschweren sich in der Zwischenzeit über die Spielbankenabgabe von rund 30 Millionen Euro.